Gegen den Zufall anschreiben. Zu Tradition und Funktion des unzuverlässigen Erzählens in Alfred Anderschs Efraim (1967)

2021 
Der Beitrag besteht aus drei Teilen. Zuerst wird erortert, dass und inwiefern Anderschs Roman Efraim unzuverlassig erzahlt ist. Die Zufallstheorie, die er uber weite Strecken vertritt, soll als falsche Theorie verstanden werden. Im zweiten Teil wird dargelegt, welcher Tradition Andersch mit seiner Konzeption narrativer Unzuverlassigkeit folgt. Es ist nicht die Tradition Samuel Becketts, auf den im Roman wiederholt angespielt wird, sondern diejenige Max Frischs, auf den sich Andersch in Interview-Auserungen auch selbst beruft. Im letzten Abschnitt werden drei Funktionen vorgestellt, die mit der Unzuverlassigkeit des Erzahlers Efraim verknupft sind, eine kognitive, weil sein reflektierendes Schreiben ihm einen Erkenntnisfortschritt beschert, eine emotionale, weil er auf diese Weise mit seiner Verzweiflung umgehen kann, und eine transtextuelle Funktion, die darin besteht, den Widerspruch der Leser zu provozieren.
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