Colonkomplikationen nach Nierentransplantation

Vom Dezember 1964 bis Ende Juni 1980 wurden im Universitatsspital Zurich bei 524 Patienten total 596 Nierenallotransplantationen durchgefuhrt unter ausschlieslicher Verwendung von Nieren Frischverstorbener. Bei einer Nachkontrollzeit von minimum 1\({\raise0.5ex\hbox{$\scriptstyle 1$}\kern-0.1em/\kern-0.15em\lower0.25ex\hbox{$\scriptstyle 2$}}\) Jahren wurden bei 12 Patienten schwere Colonkomplikationen festgestellt. Sie umfassen 4 Perforationen (eine Sigmadiverticulitis, 1 Cytomegalieulcus des Coecums, 2 ischamische Colitiden), 5 Falle von ischamischer Colitis ohne Perforation und 3 Patienten mit „erosiver Colitis”, die aber ebenfalls ischamisch gedeutet werden mus. Bei 9 der 12 Patienten war der Colonkomplikation eine hypotone Phase von 4–17 Tage vorausgegangen. Die Haufigkeit der Komplikation von 2 % in unserem Krankengut ist mit der mittleren Komplikationsrate der Literatur von 2,4 % vergleichbar. Auch die Letalitat von 75 % entspricht derjenigen anderer Berichte. Der wichtigste ursachliche Faktor der Colonkomplikationen ist die Ischamie; die Verhutung von hypotonen Phasen nach Nierentransplantation ist daher wichtig.