Lungenveränderungen auf immunologischer Basis

1989 
Zur Aufrechterhaltung des Gasaustausches vereinigt die Lunge eine 200 m2 grose Atemflache und das groste Kapillarnetz des Organismus mit einer Oberflache von 70 m2 in sich (Weibel 1963). Taglich passieren 20000 Liter Atemluft das Bronchialsystem und die Alveolen. Atemluft und Blut sind durch eine maximal 0,5 μ dicke Kapillarmembran voneinander getrennt. Diese an Quantitat und Qualitat auserst enge Beziehung zwischen der Umwelt und dem Organ(-ismus) erfordert ein kompliziertes Abwehrsystem gegen exogene und endogene Noxen (Huber 1980). Das Abwehrsystem der Lunge besteht aus physikalisch-mechanischen, biochemischen und immunologischen Kompartimenten. Im Nasopharynx werden Partikel mit einer Grose von mehr als 10 μ gefiltert, die Atemluft wird befeuchtet und erwarmt. Der Larynx schutzt die Lunge vor der Aspiration von Nahrungsbestandteilen. Der Tracheobronchialbaum wird ausgekleidet durch einen glykoproteinhaltigen Schleim. Das mukoziliare Transportsystem befordert inhalierte Teilchen mit einer Grose von 2–10 μ oralwarts. Die oberflachenaktive Substanz der Alveolen (surfactant) entfaltet eine protektive Wirkung durch Phospholipide, Proteine und Immunglobuline der Klasse IgG. Die systemischen Moglichkeiten einer Immunabwehr mit ihren spezifischen und unspezifischen Mechanismen auf humoraler und zellularer Basis werden in der Lunge erganzt durch einen eigenstandigen, lokalen Immunapparat. Dieses spezifische lymphatische System des Respirationstraktes wird als BALT (bronchus associated lymphoid tissue) bezeichnet und ermoglicht eine spezielle Immunantwort auf inhalierte Antigene (Bienenstock et al. 1973).
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