Nicotinbeeinflußt die durch Influenza-A-Virus induzierte Apoptose inhumanen und caninen Zellen

2002 
Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel, die Auswirkungen von Nicotin auf die Influenza-A-Virus-induzierte Apoptose zu untersuchen. Zugrunde liegen zwei (in der Literatur vorbeschriebene und in eigenen Experimenten nachvollzogene) Tatsachen: 1. Influenza-A-Virus induziert in infizierten Zellen Apoptose 2. Nicotin hemmt die Apoptose Zu klaren war einerseits, ob eine Hemmung der Influenzavirus-induzierten Apoptose durch Nicotin die Lebensdauer der infizierten Zellen verlangert und hierdurch konsekutiv die Viruslast fur den Wirt ansteigt. Dies ware ein direkter Beitrag von Nicotin zur statistisch erhohten Morbiditat von Rauchern durch Influenza, zusatzlich zu der bekannten Schadigung der physiologischen Funktion der Schleimhaut des Respirationstraktes durch Zigarettenrauch. Andererseits war der Mechanismus der vermuteten Apoptosehemmung durch Nicotin von Interesse. Die Untersuchungen an primaren humanen Monozyten und einer immortalisierten Hundenierenzellinie (MDCK) ergaben: 1. Die durch Influenza-A-Virus-Infektion von primaren humanen Monozyten und MDCK-Zellen ausgeloste Apoptose war mit Ausnahmen durch Nicotin hemmbar. 2. Die Inhibition der Apoptose durch Nicotin erhohte in Influenza-A-Virus-infizierten MDCK-Zellen die Virusproduktion, in erster Linie durch eine verlangerte Lebensdauer der Zellen und eine dadurch erhohte Zeitspanne der Virusproduktion in infizierten Zellen. 3. Der genaue Mechanismus der hemmenden Wirkung von Nicotin bleibt unklar. Ein wirksamer Nicotinrezeptorblocker (Hexamethoniumchlorid) war nicht in der Lage, diese Wirkung von Nicotin aufzuheben. Die apoptosehemmende Wirkung von Nicotin wurde also nicht uber nicotinische Rezeptoren vermittelt.
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