Leitlinien – Grundlage neuer, zukunftsweisender Versorgungsformen

2008 
Durch die starke Zergliederung des deutschen Gesundheitssystems erfolgt die Versorgung der Patienten in der Regel innerhalb der Sektoren bzw. entlang der Sektorengrenzen und nicht dem optimalen Versorgungsprozess entsprechend. Dies hat haufig zur Folge, dass die einzelnen Versorgungsschritte unkoordiniert nebeneinander verlaufen. Unzureichender Informationsaustausch zwischen den Beteiligten und mangelnde Abstimmung zur Vorgehensweise konnen zu erheblichen Bruchen in der Versorgung fuhren. Daraus entstehen Probleme, wie z. B. die Durchfuhrung uberflussiger Diagnose- und Therapiemasnahmen sowie eine unzureichende Abstimmung der Masnahmen und damit eventuell eine unnotige Inanspruchnahme oder erhohte Fehlerwahrscheinlichkeit z. B. im Bereich der medikamentosen Therapie. Hier sind uber eine bessere Organisation (Kommunikation, Koordination und Kooperation) Optimierungen in den Bereichen Qualitat und Wirtschaftlichkeit zu erwarten. Qualitativ hochwertige, evidenzbasierte Leitlinien oder daraus entwickelte klinische Behandlungspfade konnen als idealtypische Grundlage der Prozessablaufe die Integration der medizinischen Leistungen inhaltlich, organisatorisch und durch Darlegung der Anforderungen an Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualitat unterstutzen. Dabei werden fur die Prozesssteuerung evidenzbasierte Qualitatsindikatoren herangezogen. Vertrage zur Integrierten Versorgung, die sich auf Leitlinien stutzen, stellen eine sehr gute Moglichkeit dar, Leitlinien zu implementieren. Gleichzeitig kann Integrierte Versorgung, die sich auf hochwertige Leitlinien stutzt, einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Qualitat der medizinischen Versorgung leisten.
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