Keine Angst vor China – Befunde zur Internationalisierung von Forschung und Entwicklung

2013 
Die Internationalisierung von Forschung und Entwicklung nimmt seit vielen Jahren zu. Dieses Phanomen weckt die Befurchtung, der Technologiestandort Deutschland konne durch die Verlagerung von Forschungsaktivitaten insbesondere in die aufstrebenden Schwellenlander gefahrdet werden. Um ein vollstandigeres Bild dieser Vorgange zu erhalten, gibt der Beitrag auf der Basis transnationaler Patentdaten einen Uberblick uber das Ausmas sowie die relevanten Technologie-felder der Erfinderaktivitaten deutscher Unternehmen im Ausland in den ver-gangenen zwei Jahrzehnten. Die Analyse zeigt, dass Westeuropa mit einem stabilen Anteil von gut 60% weiterhin die wichtigste Zielregion fur technologische Aktivitaten deutscher Unternehmen mit Patentoutput ist. In den letzten Jahren haben allerdings Schwellenlander, allen voran China, deutlich an Attraktivitat gewonnen, wobei sich der Umfang der Erfinderaktivitaten deutscher Firmen in diesen Landern immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau befindet. Gleichzeitig haben die USA an Bedeutung verloren, bleiben jedoch das wichtigste einzelne Zielland. Die aktuelle Internationalisierung der Erfindertatigkeit in Richtung Schwellenlander stellt schon aufgrund ihres geringen Ausmases keine Bedrohung fur den Forschungsstandort Deutschland dar. Zudem birgt die starkere technologische Vernetzung mit diesen aufstrebenden Regionen nicht nur Gefahren, sondern eroffnet auch Potenziale fur die in Deutschland ansassige FuE der Unternehmen.
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