Qualität in der Weiterbildung: Aktueller Stand und Zukunft psychotherapeutischer Aus- und Weiterbildung

2015 
Das Reformkonzept der psychotherapeutischen Direktausbildung, das eine Angleichung der Ausbildungsstruktur der Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten an die anderer akademischer Heilberufe mit einem durch eine Approbationsordnung geregelten Studium, Staatsexamen und anschliesender Weiterbildung beinhaltet, stost zum Teil auf deutliche Kritik. Insbesondere wird kritisiert, dass in einer Weiterbildung analog zur Facharztausbildung die Qualitat der jetzigen Psychotherapieausbildung nicht aufrechterhalten werden konne. Um diese Diskussion auf eine fundierte Basis zu stellen, legen wir dar, was aus unserer Sicht zur Qualitat psychotherapeutischer Ausbildung beitragt, und stellen empirische Befunde zur Qualitat der Psychotherapieausbildung sowie zur arztlichen Weiterbildung vor. Dargestellt werden auserdem Konsequenzen fur eine zukunftige Weiterbildung nach einer Direktausbildung, welche notwendig erscheinen, um fur eine hohe Qualitat des Kompetenzerwerbs zu sorgen: Die Weiterbildung sollte eine Verbindung von praktischem Erfahrungserwerb unter Anleitung mit den bewahrten bisherigen Ausbildungselementen wie Theorieworkshops und Selbsterfahrung ermoglichen. Es sollten verschiedene Versorgungssettings und Patientengruppen kennengelernt werden. Die bisherigen Ausbildungsinstitute sollten als Weiterbildungsinstitute weiterhin eine zentrale Rolle spielen und mit anderen Weiterbildungsstatten kooperieren. Der Kompetenzerwerb sollte beschrieben werden und uberprufbar sein und den Psychotherapeutenkammern kame eine wichtige Funktion als Aufsichts- und Anerkennungsinstanz zu. Damit diese Qualitatsmerkmale umgesetzt werden konnen, mussen die Weiterbildungsstrukturen finanziell ausreichend ausgestattet werden.
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