Everyday forms of resistance on United Fruit Company plantations in Limón, Costa Rica, before 1950

2010 
In der Historiographie Costa Ricas wird der afrokaribischen Bevolkerung, grostenteils handelt es sich hierbei um Nachfahren von Westafrikanischen Sklaven, die aus Jamaika und einigen anderen karibischen Inseln an die Karibikkuste Costa Ricas auswanderten, kaum Platz eingeraumt. Die United Fruit Company, die in engem Zusammenhang mit dieser Bevolkerungsgruppe steht, wird jedoch als eine der einflussreichsten Akteurinnen in der neueren Geschichte Zentralamerikas angesehen. Diese Arbeit setzt sich mit der Beziehung der scheinbar machtlosen Masse and Einwanderern und jenem Unternehmen, dem unbegrenzte Macht zugeschrieben wird, auseinander. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den everyday forms of resistance, den alltaglichen Formen des Widerstandes seitens der afrokaribischen Bevolkerung, die in verschiedener Weise unter der Herrschaft der UFCo lebten und von ihr abhangig waren. Everyday resistance beschreibt jene Art des Widerstandes, welcher taglich, individuell, ohne aufwandige Planung und anonym ausgefuhrt werden kann. Die verschiedenen Arten und Weisen, auf die Widerstand ausgedruckt wurde, werden in drei Kategorien geteilt: Die Uberlieferung von Sagen, Marchen und Liedern, geringfugiger Widerstand wie Diebstahl oder Betrugerei sowie die Schaffung von sozialen Bereichen des Widerstandes und der Selbstbestimmung. Diese relativ breite Definition des Begriffes „Widerstand“ sowie die Analyse von Quellen sowie Zeitungen, Romanen, Biographien und Briefen, ermoglichen einen differenzierten Blick auf den Alltag der afrokaribischen Einwanderer. Das Bild des unterwurfigen und passiven Plantagenarbeiters gerat ins Wanken, und viele sehr verschiedenartige Ausdrucke des Widerstandes gegen Ausbeutung und Unterdruckung konnen sichtbar gemacht werden. Legenden und Marchen bildeten die Grundlage fur kritische Gedanken, Diebstahl Betrugerei und der geheime Gemuseanbau untergruben die Autoritat der UFCo. Auserdem gelang es den Einwanderern, in gewissen Bereichen einen hohen Grad an Selbstbestimmung und Unabhangigkeit zu erlangen, so zum Beispiel in der Medizin. Trotz ihrer untergeordneten Position spielten die afrokaribischen Einwanderer eine entscheidende Rolle in der Ausbreitung der Bananenwirtschaft und konnten immer wieder die Grenzen der Macht und Unterdruckung deutlich machen.
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