VIDEOTECHNISCHE ERFASSUNG DES ZUSTANDES VON ALLEEBAEUMEN ZUR UEBERPRUEFUNG DER AUSWIRKUNG VON STRASSENBAUMASSNAHMEN. ABSCHLUSSBERICHT

1996 
Es sollte untersucht werden, welchen direkten und indirekten Einfluss Strassenbaumassnahmen an Strassen ausserhalb geschlossener Ortschaften auf die Vitalitaet der vorhandenen Alleebaeume haben. An sieben Alleeabschnitten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit drei unterschiedlichen Ausbautechniken von Strassen sollte eine visuelle Erfassung der Baumvitalitaet mittels Videobefahrung durchgefuehrt werden. Dazu waren Befahrungen vor, waehrend und nach den entsprechenden Baumassnahmen erforderlich. Im Zuge der durchgefuehrten Untersuchungen wurde jedoch deutlich, dass die Videobefahrungen allein nicht die erwarteten Ergebnisse im vorgegebenen Zeitrahmen erbrachten. Deshalb mussten zusaetzliche terrestrische Einzelbaumuntersuchungen vorgenommen werden, um die vermuteten Wechselwirkungen nachweisen zu koennen (Entnahme von Bodenproben, Ermittlung von Veraenderungen in den Jahrringbreiten, Ermittlung von Veraenderungen der Jahrestrieblaengen und vergleichende Wurzeluntersuchungen an ausgewaehlten Standorten und Einzelbaeumen). Diese vertiefenden Studien beruecksichtigen jeweils im Vergleich den vom Baugeschehen beeinflussten und unbeeinflussten Standort. Bereits die Auswertung der Bauplanungsunterlagen ergab zum Teil erhebliche Maengel, was die Festschreibung und Kontrolle der waehrend der Baudurchfuehrung zu beruecksichtigenden Baumschutzmassnahmen betraf. Des weiteren fanden viele der Ausbaumassnahmen unter Missachtung geltender Bestimmungen und fachlicher Richtlinien und Empfehlungen zum Baumschutz statt. Die durch die Baumassnahmen entstandenen Hauptschaeden waren Beeintraechtigungen des Standortes und direkte Wurzelschaedigungen. Am Bildschirm konnten jedoch an keiner der Untersuchungsstecken deutliche Unterschiede der Belaubungsdichte im Vergleich der Videobefahrungen der Jahre 1992/93 und 1995 festgestellt werden. Das gilt auch fuer jene Abschnitte, in denen aufgrund der Staerke des Eingriffs (Strassenausbau und Radwegeneubau) eine solche Tendenz am ehesten zu vermuten war. Offensichtlich war der vorgegebene Beobachtungszeitraum noch zu kurz, um die Auswirkungen der Baumassnahmen gesichert dokumentieren zu koennen. Die durchgefuehrten Auswertungen zu Veraenderungen in den Jahrestrieblaengen hingegen waren relativ gut im Sinne der Zielstellung interpretierbar. Die zum Teil dokumentarisch belegten Schaedigungen an den Wurzeln im Zuge der Bautaetigkeiten fuehrten an zwei besonders beeintraechtigten Untersuchungsstrecken zu abnehmenden jaehrlichen Triebzuwaechsen innerhalb des Beobachtungszeitraumes. Abschlussbericht zum Forschungsprojekt 9.9210 (IDS-Nummer 704637) der Bundesanstalt fuer Strassenwesen, Aussenstelle Berlin.
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