Schwangerschaftsbetreuung und geburtshilfliches Management bei idiopathischer thrombozytopenischer Purpura (ITP)

1993 
Die idiopathische thrombozytopenische Purpura ist gekennzeichnet durch starke Blutungsneigung der Patientin. Stark erniedrigte Thrombozytenzahlen und eine verlangerte Blutungszeit bei normalen Werten fur Quick, PTT und Gerinnungsfaktoren fallen labortechnisch auf. Atiologisch wird eine Storung des Immunsystems angenommen, die eine Bildung von Autoimmunantikorpern gegen eigene Blutplattchen ermoglichen. Die Antikorper gehoren uberwiegend der Immunglobulinklasse G an. Sie zirkulieren zum Teil frei im mutterlichen Serum, sind aber auch teilweise an antigene Strukturen der Plattchenoberflache gebunden. Die Thrombozytopenie resultiert aus einer verkurzten Lebensdauer der Thrombozyten bei verstarkter Phagozytose durch das RHS, vornehmlich der Milz und der Leber. Die frei zirkulierenden Antikorper sind dabei wahrend der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung, da sie plazentagangig sind und so zu einer Thrombozytopenie beim Feten fuhren konnen, welche jedoch, abhangig von der Menge der ubergetretenen mutterlichen Antikorper nur eine zeitlich limitierte Erkrankung beim Feten verursachen kann. Die Therapie der ITP hat eine Normalisierung oder zumindest Anhebung kritisch erniedrigter Thrombozytenwerte zum Ziel. Von IMBACH wurde 1981 die Therapie der ITP mit hochdosierten Immunglobulinen eingefuhrt. Als Wirkungsmechanismus wird eine „Blockade des RHS” durch verabreichtes Immunglobulin diskutiert.
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