Venöse Paravasate nach Augmentation von Pedikelschrauben – ein unterschätztes Risiko

2017 
Mit zementaugmentierten Pedikelschrauben kann die Festigkeit von Fixateuren bei instabilen Wirbelfrakturen im Alter erhoht werden. Die Fixateure konnen minimalinvasiv und schnell eingebracht werden und verringern das Operationsrisiko. Wir haben von Marz 2012 bis Juli 2014 40 Patienten mit instabilen Wirbelfrakturen mit einem perkutanen augmentierten Fixateur versorgt. Das Durchschnittsalter betrug 77,5 Jahre. Kein Patient verstarb im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten. Neurologische Ausfalle traten nicht auf. Die Schmerzen konnten von im Mittel 8,5 Punkten auf der VAS auf 4,1 Punkte postoperativ gesenkt werden. Durch die Operation konnte der Cobb-Winkel im Mittel um 4,1° verbessert werden. Nach 6 Monaten kam es nur zu einer Sinterung von 1° bis max. 4°, im Mittel 2,6°. Haufig kam es aber zu venosen Paravasaten durch Zementabflusse aus den augmentierten Wirbeln bis hin zur Lungenembolie. Meist bleiben diese Embolien asymptomatisch. Wir berichten uber einen Patienten, der unmittelbar nach der Zementapplikation aufgrund von Lungenembolien reanimationspflichtig wurde. Der Patient uberlebte aufgrund der sofort durchgefuhrten intensivmedizinischen Masnahmen. Das Risiko ist in der Literatur wenig bekannt und bislang unterschatzt trotz steigender Operationszahlen mit augmentierten Fixateuren. Eine Reduzierung des Risikos ist durch langsame Zementinjektion, kleinere Zementapplikatoren und kurzfristiger Uberdruckbeatmung mit PEEP (positive expiratory pressure) moglich.
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