Effekte einer Vasopressorenbehandlung hirntoter Organspender auf das Transplantatüberleben

2001 
Epidemiologische Daten belegen hohere Funktionsraten nach Lebendnierentransplantation selbst im Vergleich zu optimal gematchten Nieren von hirntoten Spendern. Als direkte Folge der schweren Hirnschadigung kommt es zu vermehrter Expression transplantationsrelevanter Gewebsantigene und vaskularer Adhasionsmolekule in peripheren Organen. Im Transplantationsmodell werden Organe von hirntoten Tieren haufiger abgestosen als von nichthirntoten narkotisierten Spendertieren. Klinische Daten deuten darauf hin, dass die Applikation von adrenergen Substanzen bei hirntoten Spendern vor der Organentnahme zu weniger akuten Abstosungsepisoden nach Nierentransplantation fuhrt und auch die Transplantatfunktionsrate im Langzeitverlauf verbessert. Nach 4 Jahren ist der gunstige Effekt quantitativ vergleichbar mit prospektivem HLA-Matching auf Klasse-I- oder -II-Antigenen. Diese Effekte sind durch hamodynamische Wirkungen der Katecholamine allein nicht zu erklaren. In Zellkultur hemmen adrenerge Substanzen bei klinisch relevanten Konzentrationen die durch TNF-α oder IL-ls stimulierte Expression von Adhasionsmolekulen (E-Selektin, VCAM) auf Endothelzellen. Zudem vermag Dopamin das protektive Enzym Hamoxygenase-1 zu induzieren, das das Transplantat vor oxidativem Stress schutzen konnte. Eine optimierte organprotektive Therapie, die bereits vor der Explantation einsetzt und die selektive Gabe von Katecholaminen einschliest, konnte die Langzeitergebnisse nach Nierentransplantation ohne den Preis von Nebenwirkungen fur den Transplantatempfanger masgeblich verbessern.
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