Die „Welt-Konferenzen“ der Vereinten Nationen

2004 
Seit Thukydides’ „Melierdialog“ sind Theorie und Praxis von internationalen Verhandlungen ein faszinierender und changierender Gegenstand fur theoretische Uberlegungen und empirische Forschung.583 Neben einer eher „harten“ Auffassung, die nur klar bestimmte Interessen und Verhandlungsziele, Kalkul und Taktik, Techniken und Tricks ernst nimmt, wurde immer schon und zunehmend wieder in jungerer Zeit in einer eher „weichen“ Auffassung von Verhandlungen deren rhetorische und kommunikative Dimension untersucht.584 Beide Perspektiven haben ihren spezifischen Sinn, jedoch greift fur multilaterale Verhandlungssituationen und besonders im Falle der Vereinten Nationen ein einseitig „harter“ Zugriff viel zu kurz, um die vielschichtigen Ablaufe verstehen zu konnen; Rituale kommen zwar auch durch eine nur fur scheinbar „objektive“ Befunde geschliffene Brille als technische Elemente in den Blick, aber ihre reichhaltigen Wirkungen sind nur in der subjektiven bzw. symbolischen Dimension zu sehen: „Diplomacy is the art of resolving international difficulties peacefully. It is also the technique or skill which reigns over the development, in a harmonious manner, of international relations. Art and technique obey conventions and rules. The ritualistic aspects of diplomatic acitivities have always been striking..“585
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