Salzinduzierte kardiale Umbauvorgänge beim metabolischen Syndrom - Einfluss einer Therapie mit Eplerenon

2012 
Hintergrund: Als Tiermodell des metabolischen Syndroms entwickeln Zucker Diabetic Fatty (ZDF)- Ratten spontan einen hyporeninamischen Hyperaldosteronismus und einen Diabetes mellitus Typ 2. Erhohte systemische Aldosteronspiegel induzieren rezeptorvermittelte kardiale Umbauvorgange (cardiac remodelling) und Fibrosierung. In der vorliegenden Studie untersuchten wir, ob im Tiermodell der systolische Blutdruck unter Hochsalzdiat ansteigt, und welchen Einfluss die Salzbelastung auf kardiale Umbauvorgange hat. Zusatzlich untersuchten wir, ob die kardialen Endorganschaden durch eine Behandlung mit dem Aldosteron-Rezeptor-Antagonisten Eplerenon positiv beeinflussbar sind. Methoden: Nach Einsetzen eines manifesten Diabetes mellitus Typ2 wurden ZDF-Ratten mit einer Normalsalz- (0,28%) oder Hochsalzdiat (5,5%) ernahrt. Die Tiere der Hochsalzgruppe erhielten Eplerenon (100mg/kg/d) (ZDF+S+E), Hydralazin (25mg/kg/d) (ZDF+S+H) oder keine medikamentose Behandlung (ZDF+S), die Tiere der Normalsalzgruppe Eplerenon (ZDF+E) oder keine medikamentose Behandlung (ZDF). Als Kontrolle wurden normoglykamische Zucker Lean Ratten, in zwei Gruppen randomisiert: Hochsalz- (ZDL+S) oder Normalsalzdiat (ZDL). Der systolische Blutdruck wurde mit der Tailcuff-Methode gemessen. Die kardiale Hypertrophie wurde durch Bestimmung der echokardiographischen Septumdicke, des linksventrikularen Herzgewichts, sowie durch histologische Untersuchungen des linksventrikularen Fibrosegrades und des Kardiomyozytendurchmessers quantifiziert. Zusatzlich ermittelten wir die Konzentration der natriuretischen Peptide ANP und BNP im linken Ventrikel sowie deren Genexpression auf mRNA-Ebene. Ergebnisse: Sowohl ZDL- als auch ZDF-Ratten zeigten einen signifikanten Anstieg des systolischen Blutdrucks unter Hochsalzdiat. Der Anstieg bei ZDF-Ratten war deutlich ausgepragter als bei ZDL-Tieren. Eplerenon und Hydralazin konnten den Blutdruckanstieg in gleichem Mase verhindern. Eine Hochsalzdiat fuhrte bei ZDF-Ratten, nicht aber bei ZDL-Ratten, zu einer signifikanten linksventrikularen Hypertrophie. Diese Veranderungen konnten durch eine Therapie mit Eplerenon tendenziell (keine Signifikanz) besser beeinflusst werden als unter einer Behandlung mit Hydralazin. ZDF Ratten entwickelten unter Hochsalzdiat eine linksventrikulare Fibrosierung und Kardiomyozytenhypertrophie. Beides konnte durch eine medikamentose Therapie mit Eplerenon oder Hydralazin nur geringfugig verbessert werden. Die ANP- und BNP-Proteinkonzentrationen waren bei diabetischen Tieren hoher als bei nichtdiabetischen und konnten durch medikamentose Behandlung nicht beeinflusst werden. Fazit: Bei gleichzeitigem Vorliegen von Hyperaldosteronismus und nutritiver Salzbelastung entwickeln ZDF-Ratten einen uberproportionalen Anstieg des systolischen Blutdrucks und eine kardiale Hypertrophie. Eplerenon und Hydralazin konnen den Blutdruckanstieg in gleichem Ausmas verhindern. Eine Therapie mit Eplerenon kann salzinduzierte linksventrikulare Veranderungen besser (positiv) beeinflussen als Hydralazin. Dabei konnte Eplerenon moglicherweise eine, durch die direkte Blockade kardialer Aldosteronrezeptoren vermittelte (uber die blose systemische Blutdrucksenkung hinausgehende) gunstige Wirkung auf die kardiale Endorganschadigung haben.
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