Komplikationen elektrophysiologischer Eingriffe im Alter

2017 
Vorliegende Register geben wenig valide Informationen zu altersbedingten Komplikationen. Dafur gibt es vielfaltige Grunde, wie die nicht fur alle Altersgruppen ausreichende Zahl erfolgter Eingriffe (z. B. Kontraktilitatsmanagement), die Abhangigkeit mancher Komplikationen von der Erfahrung der Untersucher (z. B. Ablationsbehandlung) oder die veranderten Indikationsstellungen (z. B. Resynchronisation). Schlieslich werden vielerorts schwerstkranke und sehr alte Patienten mit absehbar begrenzter Prognose in der klinischen Praxis manchen elektrophysiologischen Therapien nicht ausgesetzt. Aus all diesen Grunden sind registerbasierte Zahlen nur begrenzt interpretierbar. Metaanalysen randomisierter Studien geben prazisere Aussagen zu den eingeschlossenen Patientengruppen, spiegeln jedoch den klinischen Alltag nicht unbedingt wider, weil mehr oder weniger grose Patientengruppen alter Menschen aus der taglichen Routine fur Studien ausgeschlossen sind. Damit muss die Beurteilung des individuellen Risikos eines alten Patienten wahrend und nach einem elektrophysiologischen Eingriff im Einzelfall beurteilt werden. In jedem Fall durfte das kalendarische Alter hinsichtlich moglicher Komplikationen nicht so relevant sein, dass es fur elektrophysiologische Eingriffe strikte Altersgrenzen geben muss. Es gibt trotz aller vorliegenden Daten bislang keine Alternative zur individuellen Risikobeurteilung des aufgeklarten alten Patienten durch einen informierten und erfahrenen Kardiologen.
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