Zur Puppendiapause der Kirschenfliege, Rhagoletis cerasi L.

2009 
On the pupal diapause of the European fruit fly, Rhagoletis cerasi L. I. Effect of different temperatures and various long cold expositions on the pupae being in diapause. The influence of temperature on pupae of Rh. cerasi being in diapause was studied. Temperatures between 4° and 6° C induced maximal hatching rates. The hatching rate decreased with the degree of deviation from these temperatures. The readiness to hatch rose with lengthening of the cold exposition. The increase itself, however, depended on the temperature. The relation between the length of the cold exposition and the hatching rate proved to be linear at 6° C, but exponential at 2° C. The smaller the readiness to hatch due to a short storing period and in particular due to unfavourable storing temperature the higher was the hatching rate during the second hatching period and the higher was the mortality of pupae. The postdiapause development was accelerated by the increase of the storing temperature as well as by an extension of the cold influence. The treatment of the pupae during diapause did not change significantly the sex ratio. Zusammenfassung Es wurde versucht, den Einflus der Temperatur (± 0° bis + 8° C) auf die in Diapause befindlichen Puppen der Kirschenfliege Rhagoletis cerasi L. festzustellen, wobei die Dauer der Kalteexposition 120, 140, 160 und 180 Tage betrug. Zur Beurteilung des Temperatur-und Zeiteffektes dienten die Schlupfraten der Imagines, die mittlere Zeitspanne zwischen Kalteexposition und Schlupfen (= Nachdiapauseentwicklung) sowie die Dauer des Schlupfverlaufes (Schlupfperiode). Fur die Untersuchung standen eine deutsche und eine ungarische Fliegenpopulation zur Verfugung. Unter den gegebenen Versuchsbedingungen liesen sich folgende Ergebnisse erzielen: Durch Temperaturen zwischen 4 und 6° C wurden die hochsten Schlupfraten erzielt. Mit dem Grad der Abweichung von diesem Temperaturbereich sank auch die Schlupfrate. Durch Temperaturen um den Gefrierpunkt durfte der Diapausestoffwechsel weitgehend gedrosselt worden sein. Mit zunehmender Lange der Kalteexposition wuchs auch die Schlupfbereitschaft. Die Zunahme selbst war jedoch von der Lagerungstemperatur abhangig. Bei der gunstigen Lagerungstemperatur von 6° C war sie nur gering; sie war am hochsten bei 2° C. Ungunstige Lagerungstemperaturen wurden also durch eine verlangerte Kalteexposition in gewissen Grenzen ausgeglichen. Die Beziehung zwischen der Dauer der Kalteexposition und der Schlupfrate erwies sich unter den Versuchsbedingungen bei 6° C Lagerungsdauer als linear, bei 2° C aber als exponentiell. Die graphischen Darstellungen beider Beziehungen in Kurven besitzen einen Schnittpunkt bei 192 Tagen Kalteexposition auserhalb des Untersuchungsbereiches. Er zeigt die Gleichwertigkeit der beiden Lagerungstemperaturen 2 und 6° C an, wenn die Puppen 192 Tage der Kalte ausgesetzt werden. Die Extrapolation der gefundenen Kurven last auserdem vermuten, das sich durch 2° C und einer weiteren Verlangerung der Kalte-exposition uber 192 Tage hinaus hohere Schlupfraten erzielen lassen als durch 6° C bei gleicher Lagerungsdauer. Je geringer die Schlupfbereitschaft infolge einer zu kurzen Lagerungsdauer und vor allem ungunstiger Lagerungstemperaturen war, desto hoher war die Schlupfrate wahrend der darauffolgenden Schlupfperiode. Allerdings erhohte sich auch die Sterblichkeit der Puppen. Diese betrug bei der ersten Uberlagerung etwa 55% und bei der zweiten ca. 99%. Die Nachdiapauseentwicklung wurde sowohl durch die Steigerung der Lagerungstemperatur als auch durch die Ausdehnung der Kalteexposition beschleunigt. Die untere Temperaturschwelle, bei welcher die Nachdiapauseentwicklung einsetzt, durfte bei etwa 4° C liegen. Die Lange der Schlupfperiode durfte wohl mehr von der Zahl der schlupfenden Fliegen abhangig gewesen sein, als von den Verhaltnissen wahrend der Diapause. Das Zahlenverhaltnis zwischen den zwei Geschlechtern blieb von der Puppenbehandlung weitgehend unbeeinflust. Ein eindeutiger Beweis fur eine unterschiedliche Reaktion der beiden Populationen auf die Behandlungen war nicht zu erbringen.
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