Management von gastrointestinalen Blutungen auf der Intensivstation

2020 
Patienten mit schwerer akuter gastrointestinaler Blutung mussen haufig auf die Intensivstation aufgenommen werden. Nach einer initialen Ersteinschatzung sollte eine Verdachtsdiagnose gestellt werden, ob es sich um eine nichtvarikose obere gastrointestinale Blutung (NVOGIB) als haufigste Form, um eine varikose Blutung oder um eine untere gastrointestinale Blutung (haufiger beim alteren Patienten) handelt. Nach der Ersteinschatzung mussen dann entsprechend der Verdachtsdiagnose Masnahmen zur Stabilisierung des Patienten, die Zielstation, die medikamentose Therapie, ein Gerinnungsmanagement, das Transfusionsregime und der Zeitpunkt der Endoskopie festgelegt werden. Im Anschluss erfolgt dann die Indexendoskopie. Anhand aktuell bestehender deutscher und europaischer Leitlinien sollen intensivmedizinische und endoskopische Behandlungsalgorithmen vermittelt werden, die eine sichere Versorgung der Patienten ermoglichen. Bei vermuteter NVOGIB mit hamorrhagischem Schock muss die Aufnahme auf die Intensivstation erfolgen. Nach einer initialen hamodynamischen Stabilisierung und i.v.-Applikation eines hochdosierten Protonenpumpeninhibitors und von Erythromycin muss umgehend die Indexosophagogastroduodenoskopie mit entsprechender endoskopischer Blutstillung erfolgen. Bei vermuteter varikoser Blutung muss ebenfalls eine Aufnahme auf die Intensivstation erfolgen und nach i.v.-Gabe eines Antibiotikums, einer vasoaktiven Substanz (z. B. Terlipressin) und eines Protonenpumpeninhibitors die Indexendoskopie mit entsprechender endoskopischer Blutstillung durchgefuhrt werden. Bei vermuteter schwerer unterer gastrointestinaler Blutung soll nach entsprechender Stabilisierung trotzdem zunachst eine Osophagogastroduodenoskopie erfolgen.
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