Bodenfunktionsbewertung in heterogenen Bodenlandschaftsräumen am Beispiel der Stadt Hamm/Westfalen

2013 
Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes und Flachenverbrauchs wurden als bodenschutzfachliche Argumentationshilfe in der Raumplanung fur die Stadt Hamm/Westfalen im Rahmen eines Forderprogramms in Nordrhein-Westfalen Bodenfunktionskarten erstellt. Auf Grund ihrer Lage im Ubergang vom Munsterland im Norden uber die Lippeaue zum Lossgurtel im Suden sind hier extrem heterogene Bodenlandschaftsraume auf engstem Raum vertreten. Prioritar bewertet wurden fur eine Gebietsflache von 136 km² (Ausenbereich) die Bodenfunktionen Biotopentwicklungspotenzial, Archivfunktion der Kultur-/Naturgeschichte und naturliche Bodenfruchtbarkeit (Ertragspotenzial). Industrielle, gewerbliche und besiedelte Flachen wurden nicht berucksichtigt. Als Datengrundlage dienten digitale Bodenkarten im Masstab 1 : 50.000 (flachendeckend) und 1 : 5.000 (Teilbereiche). Zur Validierung der Karteninformationen wurde eine stichpunktartige Bodenansprache durchgefuhrt. Die Boden wurden in funf Wertestufen von sehr geringer bis sehr hoher Schutzwurdigkeit unterschieden. Bei der Gesamtbewertung wurden Maximalwert- und Priorisierungsprinzip kombiniert. Ein Drittel der Boden des Betrachtungsraumes erzielt eine hohe bis sehr hohe Schutzwurdigkeit (49 km²). Dies geht vorwiegend auf das Ertragspotenzial in der Losslandschaft (Parabraunerden) zuruck. Nachgeordnet sind die naturlichen Boden-funktionen im grundwassergepragten Auenbereich und die Archivfunktion der Plaggenesche, Niedermoore und Boden aus Wiesenmergel zu nennen. Fur etwa zwei Drittel der Boden (z.B. Bodentypen Pseudogleye, Braunerden) ergibt sich eine mittlere Schutzwurdigkeit (86 km²). Boden geringer bis sehr geringer Schutzwurdigkeit spielen eine untergeordnete Rolle (< 1 km²). Demzufolge sollte bei planerischen Entscheidungen der Stadt Hamm neue Bebauung auf Boden mit moglichst geringem Wertestufenverlust gelenkt werden. Auf sehr schutzwurdigen Boden (18 km²) sollten Eingriffe grundsatzlich vermieden werden („Tabu-Flachen“).
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