Kulturkampf vs. Bildungskampf in der Migrationsgesellschaft

2019 
Der vorliegende Beitrag versteht sich als kritische Auseinandersetzung mit dem Buch von Susanne Wiesinger Kulturkampf im Klassenzimmer. Es wird der Versuch unternommen, unter Berucksichtigung der von mir verfassten bildungswissenschaftlichen Dissertation zum Thema Bildungsaufstieg mit Migrationshintergrund, ausgewahlte Erfahrungen, Argumente und Schlussfolgerungen von Susanne Wiesinger mit einer wissenschaftlich kritischen Sicht zu konfrontieren. Der Fokus dieses Beitrages richtet sich auf die zentralen Themen Bildung und Migration sowie die damit verbundenen Diskussionen zur Frage der Integration turkischer MigrantInnen der zweiten Generation in Osterreich. In diesem Zusammenhang spielt insbesondere der Islam eine wichtige Rolle, weil sein Einfluss auf MigrantInnen in der osterreichischen Offentlichkeit sehr ambivalent wahrgenommen und diskutiert wird. Auf Grundlage der zentralen Ergebnisse meiner Dissertation mochte ich einige Aspekte aus dem Buch herausgreifen und kritisch betrachten. Dabei wird weder der Anspruch erhoben, das Buch in seiner Gesamtheit zu untersuchen, noch geht es um eine apologetische Haltung gegenuber Wiesingers Auffassungen. Im Mittelpunkt steht eine kritische Auseinandersetzung aus Sicht der Migrations- und Bildungsforschung, die komplexe Bildungsverlaufe von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund turkischer Herkunft der zweiten Genration ressourcenorientiert in den Blick nimmt. Es geht darum, fur die Verbesserung der Bildungssituation der Kinder und Jugendlichen mit Migrationsstatus padagogisch relevante Impulse bzw. Denkanstose anzuregen, statt die vorhandenen Defizite ins Zentrum zu rucken.
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