Zur Kenntnis der Beiβinsekten als Überträger pflanzlicher Viren

2009 
The Great Green Grasshopper, Tettigonia viridissima L., can transmit Tobacco Mosaic virus (TMV) well but only for a short time. On the other hand, Potato X virus, Potato Y virus, Bouquet an Mauche-virus are transmitted to a much lesser extent. The ability to transmit TMV increases gradually from the third from last instar to the adult. Temperature has no effect worth mentioning on the transmission of TMV but an infection promoting effect can be seen with Potato Y virus. On the other hand, the age of the leaves eaten on diseased and healthy plants plays an important part. Spraying of recently eaten plants can somewhat increase the rate of infection. Apart from exceptional cases, the ability of T. viridissima to transmit TMV persists for one hour at the most. After this time, no active virus can be found on the mouthparts; after a feed on an infected plant, most of the TMV is on the mandibles and labrum. Homogenates of the salivary glands of T. viridissima have a considerable inactivating effect on TMV but this is largely reversible by heating to 65°C. On account of its strong inactivating properties the amylase detectable in the homogenate must be largely responsible for the short lived ability for transmission. Painting eaten leaves with salivary gland homogenate lowers the infection rate, wetting the moutparts with KCN during feeding considerably raises it. TMV is inactivated or digested during passage trough the gut, particularly the fore and mid gut. The caterpillar of the cabbage moth, Barathra brassicae L., is a much poorer transmitter than T. viridissima partly because of its feeding habits and smaller mouthparts. It transmits the virus more accidentally so that there is no increase worth mentioning in the infection rate even after long term feeding on diseased plants. Zusammenfassung Die grune Laubheuschrecke Tettigonia viridissima L. kann das Tabakmosaik-virus (TMV) gut, aber nur kurze Zeit ubertragen; das Kartoffel-x-Virus, das Kartoffel-y-Virus, das Bukett- und Mauche-Virus dagegen nur in wesentlich geringerem Mase. Die Fahigkeiten zur TMV-Ubertragung nehmen von der drittletzten Larve zur Imago allmahlich zu. Die Ubertragung erfolgt ausschlieslich mit den Mundwerkzeugen, ein ausgewurgter Kropfsaft ist nicht beteiligt. Die Beine der Heuschrecken konnen zwar nach dem Laufen auf kranken Pflanzen mit TMV behaftet sein, bringen aber kaum Infektionen zustande. Die Temperatur hat auf die Ubertragung des TMV keinen nennenswerten Einflus, last jedoch beim Kartoffel-Virus eine infektionsfordernde Wirkung erkennen. Eine bedeutende Rolle spielt dagegen das Alter der an kranken und gesunden Tabakpflanzen befressenen Blatter. Ein Uberbrausen von kurz vorher befressenen Pflanzen kann die Infektionsrate etwas erhohen. Je langer der Fras an der kranken Pflanze dauert, desto leichter ist danach die Infektion gesunder Pflanzen moglich. Die Lange der Fraszeit an Gesund spielt dabei eine geringere Rolle als die an Krank. Bei 10mal abwechselndem Fras an kranken und gesunden Pflanzen nimmt die Zahl der Infektionen meist allmahlich zu. Die Fahigkeiten von T. viridissima zur TMV-Ubertragung bleiben, von Ausnahmefallen abgesehen, hochstens eine Stunde erhalten. Nach diesem Zeitraum last sich an den Mundwerkzeugen kein aktives Virus mehr nachweisen. Das meiste TMV befindet sich nach einem Fras an kranker Pflanze an den Mandibeln und der Oberlippe. Bei fehlenden Tastern, Glossen und Paraglossen steigt die Infektionsrate nicht, bei Fehlen der Galeae und Laciniae der Maxillen leicht, bei entfernter Oberlippe und abgeschnittenem Vorderteil des Hypoharynx deutlich. Die Raupe der Kohleule Barathra brassicae L. ist eine wesentlich schlechtere TMV-Ubertagerin als T. viridissima, was zum Teil auf die geringere Grose ihrer Mundwerkzeuge und ihre Frasgewohnheiten zuruckzufuhren ist. Sie ubertragt das Virus mehr zufallig, daher erfolgt auch nach langeren Fraszeiten an kranken Pflanzen kein nennenswertes Ansteigen der Infektionsrate. Homogenate der Speicheldrusen von T. viridissima uben auf das TMV eine erhebliche, aber durch Erwarmen auf 65°C weitgehend reversible, inaktivierende Wirkung aus. Die im Homogenat nachweisbare Amylase durfte wegen ihrer starken inaktivierenden Eigenschaften im Zusammenhang mit den kurzfristigen Fahigkeiten der Heuschrecke bei der TMV-Ubertragung eine bedeutende Rolle spielen. Abpinseln der Frasstellen mit Speicheldrusen-Homogenat setzt die Infektionsrate herab, Benetzen der Mundwerkzeuge mit KCN wahrend des Frases steigert sie deutlich. Bei der Passage des Darmkanals der grunen Laubheuschrecke wird das TVM besonders im Vorder- und Mitteldarm inaktiviert bzw. verdaut. Im Hinterdarm erfolgt eine Reaktivierung. Der Kot enthalt meist weniger als 50% des ursprunglich mit der Nahrung aufgenommenen Virus. Vorder-darmhomogenate besitzen eine geringere inaktivierende Wirkung als Mittelund Hinterdarmhomogenate. Der Inaktivierungseffekt der Darmhomogenate kann durch Erwarmen auf 65°C stark vermindert werden, durfte also im wesentlichen ebenfalls durch Fermente bedingt sein. Das Heuschreckenblut inaktiviert das TMV stark. Diese Eigenschaft kann ebenfalls durch Warmeeinwirkung aufgehoben werden. Mit einer Mischung von Virus und Blut kann bei starker Verdunnung die Infektiositat des Virus gesteigert werden. Wenn grune Laubheuschrecken langere Zeit hindurch virushaltige Nahrung aufgenommen haben, so last sich in ihrem Blut etwas Virus in aktivem Zustand nachweisen.
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