Febuxostat, ein neues Pharmakon zur Behandlung der Gicht

2011 
Im Zentrum des Krankheitsbildes Gicht steht ein gestorter Purinstoffwechsel. Die Therapie der chronischen Gicht zielt auf eine langfristige Senkung der Harnsaurespiegel ab. Die Hemmung der Xanthinoxidase, das zentrale Enzym bei der Harnsaurebildung, ist bis heute der Therapieansatz der Wahl. Mit Febuxostat ist seit Kurzem – neben Allopurinol – ein weiteres Urikostatikum verfugbar. Febuxostat senkt wirksamer erhohte Harnsaurespiegel als Allopurinol, ist aber bezuglich der langfristigen Reduktion von Gichtanfallen nicht uberlegen. Bislang wurden jedoch unter Febuxostat keine der unter Allopurinol gefurchteten lebensbedrohlichen Hautreaktionen beobachtet. Des Weiteren kann Febuxostat ohne Dosisanpassung bei einer leicht eingeschrankten Nierendysfunktion appliziert werden und besitzt ein geringeres Interaktionspotenzial als Allopurinol. Allerdings scheint Febuxostat mit einem potenziell erhohten kardiovaskularen Risiko assoziiert zu sein, und die Therapiekosten sind im Vergleich zu Allopurinol etwa 10-fach hoher. Somit kann der Einsatz von Febuxostat im Individualfall nach intensiver Nutzen-Risiko-Analyse erwogen werden und stellt fur Risikokollektive eine wirksame Alternative dar. Patienten mit KHK und/oder Herzinsuffizienz sollten vorerst nicht mit Febuxostat behandelt werden.
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