Endokultivierung: Knochenregeneration im Omentum majus zur Rekonstruktion des Gesichtsschädels

2021 
Die suffiziente Rekonstruktion des Gesichtsschadels stellt eine Herausforderung dar. Ein alternativer Ansatz zu den etablierten autologen Transplantaten ist die Endokultivierung. Bei dieser wird ein defektspezifisches Knochentransplantat in einem regenerativen Gewebe des Patienten induziert und zur zweizeitigen Defektdeckung transplantiert. Im Rahmen der Forschungstatigkeiten konnte gezeigt werden, dass eine Knocheninduktion im Omentum majus moglich ist, jedoch stellte die ausgepragte Weichgewebeinvasion zunachst eine Limitation dar. Eine Abschirmung mittels Membran hatte einen positiven Effekt, ein Periosttransplantat bewirkte eine zusatzliche Steigerung der Knocheninduktion. Die erstmalige klinische Anwendung fuhrte zu einer erfolgreichen Unterkieferrekonstruktion. Nachfolgende Studien wiesen nach, dass auch gedruckte synthetische Scaffolds fur die Knochenregeneration eingesetzt werden konnen und dass das induzierte Knochengewebe eine Osseointegration dentaler Implantate ermoglicht. Zusammenfassend konnte die Hypothese „das Omentum majus ist ein geeigneter Bioreaktor fur die Endokultivierung von Knochentransplantaten“ erstmalig bestatigt werden. Die Endokultivierung ist ein vielversprechender therapeutischer Ansatz zur Deckung von Knochendefekten. Weiterentwicklungen sollten auf eine biomechanische Adaptation des Scaffolds an den spezifischen Defekt zielen, um einen weiteren wichtigen Faktor der Knochenhomoostase zu adressieren.
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