Zusammenarbeit von Intensivmedizin und Palliativmedizin

2020 
Die interdisziplinare Zusammenarbeit zwischen Intensivmedizin und Palliativmedizin kann die Versorgungsqualitat verbessern. Das Ausmas dieser Zusammenarbeit ist aber bisher kaum untersucht. Es sollten die angebotenen und in Anspruch genommenen palliativmedizinischen Unterstutzungsangebote auf den Intensivstationen deutscher onkologischer Spitzenzentren erfasst werden. Durchgefuhrt wurde eine quantitativ-qualitative, deskriptive Umfrage an den 16 von der Stiftung Deutsche Krebshilfe geforderten Zentren. Die im quantitativen Teil erfragten Haufigkeiten werden als Mittelwert und Median mit den jeweiligen Streumasen dargestellt, wahrend die im qualitativen Teil erhobenen Triggerfaktoren mit einer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurden. Von Juli bis August 2017 konnten Angaben aus 15 von 16 onkologischen Spitzenzentren (94 %) erfasst werden. Im Jahr 2016 wurden im Median 33 Intensivpatienten (Min. 0, Max. 100) palliativmedizinisch vorgestellt und 9 Patienten (Min. 1, Max. 30) auf eine Palliativstation verlegt. Regelmasige intensivmedizinisch-palliativmedizinische Visiten sowie ein Screening-Tool zur Einbindung der spezialisierten Palliativmedizin sind an zwei onkologischen Spitzenzentren implementiert. Anhand von 23 genannten Triggern, die auf der Intensivstation eine palliativmedizinische Mitbehandlung ausgelost haben, lassen sich nach qualitativer Analyse die drei Kategorien „Entscheidung und Einstellung des Teams“, „Zustand des Patienten“ und „Wunsch von Patienten und Angehorigen“ ableiten. Trotz eines verfugbaren Angebots werden palliativmedizinische Ressourcen in den intensivmedizinischen Abteilungen der onkologischen Spitzenzentren immer noch selten genutzt. In die tagliche Routine integrierte Angebote wie Screening-Tools oder gemeinsame Visiten konnten die Ausnutzung der angebotenen palliativmedizinischen Ressourcen erhohen und die Versorgungsqualitat verbessern.
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