Einige seltene diagnostisch entscheidende röntgenologische Schädelbefunde

1934 
Das jetzt 21jahrige, seit 2 Jahren in meiner Beobachtung stehende junge Madchen, das ich Ihnen im Bilde vorfuhre, ist von Kindheit auf sehr schwachlich und gracil gewesen. Es hat eine Korpergrosse von 160 cm und ein Gewicht von nur 47,5 kg. Im Alter von \(1{\raise0.7ex\hbox{$3$} \!\mathord{\left/ {\vphantom {3 4}}\right.\kern-\nulldelimiterspace} \!\lower0.7ex\hbox{$4$}}\) Jahren soll es an einer schweren Hirnaffektion mit vierwochiger Bewusstlosigkeit erkrankt gewesen sein und seitdem an haufigen epileptiformen Anfallen und Kopfschmerzen leiden. Ein Trauma hat niemals stattgehabt, auch keine Allgemeinerkrankung von Bedeutung vorgelegen. Der linksseitige 6 mm betragende, in keiner Korperlage pulsierende Exophthalmus, den Sie im Bilde sehen, hat sich im Laufe der letzten Jahre langsam entwickelt. Ferner erscheint die Haut bzw. die ganze Kopfschwarte der linken Stirnseite verdickt, und man sieht die enorm geschlangelte, stark erweiterte und pulsierende Arteria temporalis bis uber die linke Braue sich erstrecken. Am Bulbus sind die Ciliargefasse, Arterien wie Venen, stark erweitert, zeigen ausgedehnte Anastomosen und bilden im ausseren Lidwinkel ganze varicose Convolute. Die Funktionen beider Augen sind normal. Es besteht keine Stauungspapille, aber beiderseits das typische Bild der Tortuositas vasorum. Abgesehen von den in grosseren Zeitraumen immer wiederkehrenden epileptiformen Anfallen, dem energielosen, etwas teilnahmslosen Wesen ergibt der Nervenstatus sowie auch die sonstige allgemeine Korperuntersuchung nichts besonderes.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    2
    Citations
    NaN
    KQI
    []