Neuroradiologische Befunde zur Beurteilung der Prognose bei Patienten nach Schädel-Hirn-Traumen

2003 
Ziel: In der vorliegenden Untersuchung sollte die prognostische Wertigkeit von neuroradiologischen Befunden in der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) bei Patienten mit einem Schadel-Hirn-Trauma (SHT) in Bezug auf die Prognose verglichen werden. Patienten und Methoden: Untersucht wurden 100 Patienten nach einem SHT, die mindestens 24 Stunden bewusstlos waren. Es wurden die Komadauer und das Behandlungsergebnis mittels der Glasgow Outcome Scale (GOS) registriert. Ausgewertet wurden die primaren zerebralen CT-Untersuchungen vom Unfalltag und MRT-Untersuchungen, die im Mittel 5 Tage nach dem SHT erfolgten. Ergebnisse: Die engsten Korrelationen zum GOS fanden sich mit − 0,711 (p = 0,01) fur die Hirnstammlasionen im MRT. Im CT fanden sich geringe Korrelationen zum GOS fur die Kontusion im Hirnstamm, die Hirnstammschwellung und die Einengung der infratentoriellen Zisternen. Die supratentoriellen Befunde in CT und MRT korrelierten bis auf die Einengung der basalen Zisternen nicht mit dem GOS. Schadelbasis- und Mittelgesichtsfrakturen zeigten eine geringe Korrelation zur MRT-Klassifikation der Hirnstammlasionen. Infratentorielle Befunde, Schadelbasisfrakturen und Mittelgesichtsfrakturen im CT konnen Hinweise auf eine Hirnstammlasion sein. Schlussfolgerungen: Prognostische Vorhersagen bei Patienten mit einem SHT sind mit ausreichender Sicherheit nur mit der MRT-Klassifikation der Hirnstammlasionen moglich. Bei Patienten mit diskrepanter Klinik (anhaltende posttraumatische Bewusstlosigkeit) und ohne intrakranielle Verletzungszeichen im CT sollte ein MRT erfolgen.
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