Wie bewerten chronisch Kranke die organisatorischen und interpersonellen Aspekte ihrer haus- und fachärztlichen Versorgung im Vergleich? Ergebnisse einer deutschlandweiten Befragung

2016 
Einleitung: Die Fahigkeit eines Gesundheitssystems auf die legitimen Erwartungen der Bevolkerung hinsichtlich der organisatorischen und interpersonellen Aspekte der Versorgung einzugehen, die sogenannte Health System Responsiveness, wird als eine Kernfahigkeit von Gesundheitssystemen angesehen. Wahrend in vielen Studien die Responsiveness im ambulanten Sektor erhoben wurde, gibt es bisher kaum Informationen zu Unterschieden in der Bewertung der haus- und facharztlichen Versorgung. Methodik: Mittels einer schriftlichen Befragung wurden 51 998 chronisch kranke Versicherte (Koronare Herzkrankheit und/oder Diabetes Typ II) der Techniker Krankenkasse hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit haus- und facharztlicher Versorgung befragt. Die Erfahrungen mit der Versorgung, getrennt nach Haus- und Facharzten, wurden mit einer adaptierten Version des Health System Responsiveness Fragebogens der WHO erfasst. Die Unterschiede in der Bewertung wurden mittels McNemar-Test analysiert. Ergebnisse: Die Antworten von 13 685 Versicherten konnten in die Analysen eingeschlossen werden. Die Befragten bewerteten ihre Versorgung uberwiegend positiv. Uber alle abgefragten Dimensionen hinweg wurden die Hausarzte statistisch signifikant besser bewertet als die Facharzte. Die starksten Unterschiede zeigten sich dabei bei den Bewertungen der Wartezeit, der Einbeziehung in die Entscheidungsfindung sowie der Koordination der Behandlung. Schlussfolgerung: Insgesamt sind die befragten Versicherten uberwiegend zufrieden mit ihrer haus- und facharztlichen Versorgung. Insbesondere bei der facharztlichen Versorgung zeigen sich jedoch auch Bereiche mit Optimierungsbedarf.
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