Analyse des in Königswasser unlöslichen Restes

1959 
Dieser Teil der qualitativen Analyse ist einer der schwierigsten des ganzen Gebietes. Man hat ihn zwar schematisiert unter der Voraussetzung, das nur eine sehr beschrankte Zahl von Stoffen in Konigswasser unloslich sei, und dann Untersuchungsmethoden vorgeschlagen, die uberhaupt keine Schwierigkeiten bieten; in Wirklichkeit ist jedoch die Zahl dieser Stoffe viel groser. Von zahlreichen Stoffen stellt sich namlich heraus, das sie, vor allem wenn sie bei hoher Temperatur hergestellt oder gegluht worden sind, auch zu dieser Klasse von Verbindungen gerechnet werden konnen. Die Losungsgeschwindigkeit, nicht die tatsachliche Loslichkeit, wird dann meistens sehr gering; mit ausreichender Geduld sind sie zwar in Losung zu bringen, nicht selten dauert das aber Wochen. Man kann dieses Verhalten bei kompakten Oxyden antreffen, und zwar auch bei anderen als den „offiziell“ als unloslich anerkannten, z. B. bei NiO und CoO, Uranoxyden und Manganoxyden, weiter bei Metallen, wie Mo und W und bei verschiedenen Fe-Cr-Legierungen und analogen rostfreien und deshalb sehr resistenten Metallen. Ein auserst feines Verteilen fuhrt hier manchmal, aber nicht immer zum Ziel. Dasselbe gilt fur verschiedene mineralische Produkte, sowohl sauerstoffhaltige Verbindungen als auch sulfidische Erze, und schlieslich auch fur manche Nitride und Carbide, die heutzutage nicht nur von zunehmender industrieller Bedeutung sind, sondern auch bei der praparativen Arbeit bei hoher Temperatur nicht selten durch Reaktionen von Luftstickstoff oder Kohlenwasserstoffen aus dem Leuchtgas entstehen. Wenn sich derartige Produkte dann noch — wie es haufig der Fall ist — in einer Glaswand oder in einer Porzellanglasur absetzen, konnen sie von den chemischen Reagenzien fast nicht angegriffen werden.
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