Biomarker für Scherstress und Wandspannung in thorakalen Aortenaneurysmen

2014 
Thorakale Aortenaneurysmen und Dissektionen sind zumeist Folge einer Degeneration der Gefasmedia. Atiologisch sind sie v. a. auf arteriosklerotische Veranderungen, verschiedene Bindegewebsstorungen und zugrunde liegende genetische Defekte zuruckzufuhren. Die Pathogenese thorakaler Aortenaneurysmen und besonders die molekularbiologische aortale Pathophysiologie sind noch nicht ausreichend verstanden und machen weitere Forschungsarbeit erforderlich. Reine Durchmesserbestimmungen, besonders zur Vorbeugung einer Typ-A-Dissektion, scheinen bei vielen Patienten nicht ausreichend fur die sichere Indikationsstellung zum aortenchirurgischen Eingriff zu sein. Benotigt werden eine verbesserte Risikopradiktion und eine differenzierte Indikationsstellung zum operativen Aortenersatz. Anhand des absoluten Aortendiameters und der Grosenprogredienz als objektive Kriterien konnen nicht in allen Fallen sichere Entscheidungen gefallt werden. Viele Patienten erleiden eine Dissektion, bevor der allgemein akzeptierte Durchmesser, der einen Ersatz der Aorta indiziert, erreicht wird. Eine Moglichkeit zur Bestimmung von Wandspannung und oszillatorischem Scherstress ist die Auswertung flusssensitiver 4D-Magnetresonanztomographie-Messungen. Diese sind bisher jedoch nicht ubiquitar verfugbar. In einer aktuellen Forschungsarbeit soll gepruft werden, ob die so bestimmte mechanische Beanspruchung der Aortenwand mit im Blutserum messbaren Proteinwerten korreliert. Eine chirurgische Patientenselektion mithilfe verlasslicher Biomarker fur Scherstress und Wandspannung, die in Blutserum bestimmt werden, konnte in der Zukunft bei der flachendeckenden Risikoabschatzung eines bedeutsamen Patientenkollektivs helfen.
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