Antibiotikatherapie in der zahnärztlichen Praxis
2016
Die Ausbreitung bakterieller Infektionen stellt fur den Organismus eine ernst zu nehmende Bedrohung dar, jedoch sind die Abwehrmoglichkeiten gesunder Patienten nicht zu unterschatzen. In der Zahnheilkunde gehort die pathologische Wirkung von Bakterien auf Hart-, Parodontal- und Weichgewebe zum Alltag in der Praxis. Allerdings konnen viele Infektionen durch lokale Masnahmen gut therapiert werden. Auch bei groseren Infektionen sind lokale Masnahmen wie die Trepanation von Zahnen, das Debridement erkrankten Gewebes, Spulungen, Inzisionen und Drainagen entscheidend fur den Therapieerfolg. Antibiotika stellen somit einen wichtigen Teil einer fundierten Gesamttherapie dar. Die Indikation einer Antibiotikagabe sollte besonders vor dem Hintergrund einer bedrohlichen Resistenzsituation sorgsam erwogen werden. Insbesondere mussen unerwunschte Arzneimittelwirkungen (Durchfall, Allergie etc.) in die Therapieentscheidung einbezogen werden. Zur Differenzialindikation zwischen oraler oder i.v.-Gabe existieren keine eindeutigen Kriterien. Fur eine i.v.-Antibiotika-Gabe und die zumeist damit verbundene Hospitalisierung des Patienten sind das klinische Ausmas der Infektion und die zum Untersuchungszeitpunkt vorhandenen korperlichen und geistigen Einschrankungen des Patienten entscheidend.
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