Nierengefäßverletzungen bei Frakturen am thorakolumbalen Übergang der Wirbelsäule

1984 
Auf mehreren Symposien wurde in den letzten Jahren das sofortige Urogramm bei Wirbelsaulenfrakturen mit Querschnittslahmung ohne Nachweis einer Hamaturie immer wieder in Frage gestellt. Das Anliegen dieser Untersuchung ist daher, auf die Bedeutung des sofortigen Urogramms bei Wirbelsaulenverletzungen hinzuweisen. An der Urologischen Universitatsklinik Hamburg und dem Querschnittgelahmten-Zentrum des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Hamburg wurden in den letzten 5 Jahren 8 Patienten mit Nierengefasverletzungen bei Frakturen im Bereich der unteren BWS und der oberen LWS behandelt. Bei 5 Patienten bestand eine Luxationsfraktur mit Querschnittslahmung, haufig liesen sich auch Abrisse der Querfortsatze der Lendenwirbelkorper nachweisen. Ein sofortiges i.v.-Urogramm ergab bei 5 Patienten eine stumme Niere (Tabelle 1). Als weitergehende Untersuchung wurde bei diesen Patienten eine Angiographie veranlast, die bei 4 Patienten einen einseitigen Kontrastmittelabbruch in der Arteria renalis ergab. Bei 1 Patienten bestand ein beidseitiger Kontrastmittelabbruch. Bei 2 Patienten wurde die Nierenarterienverletzung unmittelbar nach dem Unfall nicht bemerkt, da die Nieren nicht gerontgt wurden. Erst bei einer Kontrolluntersuchung nach 6 bzw. 12 Monaten wurde im i.v.-Urogramm bei diesen Patienten eine stumme Niere entdeckt. Einer dieser Patienten hatte einen Hochdruck entwickelt. Zur weiteren Abklarung der stummen Niere wurde zum Ausschlus einer Nierenaplasie zunachst ein retrogrades Pyelogramm und danach eine Angiographie durchgefuhrt, die in beiden Fallen ein intaktes Nierenhohlsystem zeigte und angiographisch die Nierenarterienverletzung bestatigte.
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