Untersuchung frequenzabhängiger Hirnaktivierungen in der funktionellen Kernspintomographie des Menschen während galvanischer Stimulation

2005 
Mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie (fMRT) wurden die Hirnaktivierungen wahrend galvanisch vestibularer Stimulation mit Wechselstromen (AC-GVS) unterschiedlicher Frequenzen untersucht. Ein Kollektiv von 28 Normalpersonen wurde mit sinusformigen Wechselstromen unterschiedlicher Frequenzen gereizt (Amplitude ±2.5mA, verwendete Frequenzen: 0.1 Hz, 0.3 Hz, 0.8 Hz, 1.0 Hz, 2.0 Hz und 5.0 Hz). Eine wesentliche Fragestellung an dieses Experiment war ob fur vestibulare Kortexareale eine Tonotopie (Abbildung unterschiedlicher Frequenzen auf unterschiedliche Orte) existiert. Eine solche Abbildung ist fur das auditorische System bekannt, hier wird die Wahrnehmung von Tonen unterschiedlicher Frequenz in verschiedenen Anteilen des auditorischen Kortex verarbeitet. Daruber hinaus sollte untersucht werden, ob die an der Verarbeitung vestibularer Reize beteiligten Kortexareale frequenzabhangig reagieren, ob sich also die Starke der fMRT-Antworten in Abhangigkeit von der Stimulationsfrequenz andert. Unabhangig von der verwendeten Stimulationsfrequenz fuhrte AC-GVS zu den bereits aus fruheren Arbeiten bekannten Aktivierungen in einem Netzwerk multisensorischer Hirnareale. Eine Abbildung unterschiedlicher Stimulationsfrequenzen auf unterschiedliche Orte im Kortex konnte nicht nachgewiesen werden. Durch Korrelationsanalysen konnten frequenzabhangige fMRT-Antworten in Gyrus supramarginalis, posterolateralem Thalamus, Kleinhirnwurm, hinterer Insel und in der Hippocampusregion nachgewiesen werden. Von diesen Regionen ist bekannt, das sie an der Verarbeitung vestibularer Informationen beteiligt sind und eine Rolle im Zusammenhang mit Navigationsaufgaben sowie der Raumorientierung von Kopf und Korper spielen.
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