Der junge Brecht und der Erste Weltkrieg

2012 
Am 8. Juni 1935 wurde dem Dichter Bertolt Brecht, der seit uber zwei Jahren im Exil lebte, die deutsche Staatsburgerschaft aberkannt. Im Deutschen Reichsanzeiger und Preusischen Staatsanzeiger fand sich sein Name auf einer Liste mit Personen, die nach Auffassung der nationalsozialistischen Machthaber »durch ein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und Volk verstost, die deutschen Belange geschadigt« hatten, und in der detaillierteren Begrundung hies es, dass Brechts »Machwerke, in denen er unter anderem den deutschen Frontsoldaten beschimpft«, die »niedrigste Gesinnung« verrieten.1 Ohne Zweifel ist hier vor allem die Legende vom toten Soldaten gemeint, die bis heute zu Brechts bekanntesten Schopfungen zahlt und ihren Verfasser bereits in den zwanziger Jahren zu einem prominenten Hassobjekt der nationalistischen Rechten in Deutschland gemacht hatte. In einem lyrischen Text der Exilzeit fuhrt er selbst dieses fruhe Werk als Grund fur seine Vertreibung aus der Heimat an:
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