Prognostischer Einfluss der adjuvanten Therapie nach Resektion von metachronen kolorektalen Lebermetastasen

2020 
Der Nutzen einer additiven Therapie im Rahmen der Resektion metachroner kolorektaler Lebermetastasen (CRLM) ist nicht eindeutig belegt und wird kontrovers diskutiert, wobei die Evidenz insgesamt gering ist und verschiedene internationale Fachgesellschaften unterschiedliche Empfehlungen abgeben. Ziel dieser Arbeit war es daher, mogliche krankheits- und tumorspezifische Merkmale fur das postoperative progressionsfreie Uberleben (DFS) sowie das postoperative Gesamtuberleben (OS) zu identifizieren, wobei wir einen Schwerpunkt auf den Einfluss einer perioperativen Chemotherapie (CTx) legten. Im Rahmen einer retrospektiven Datenanalyse werteten wir dazu 101 Patienten mit metachronen CRLM aus, welche sich in den Jahren von 2003 bis 2016 am Universitatsklinikum Wurzburg in der Klinik fur Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefas- und Kinderchirurgie einer Leberresektion und/oder am Institut fur Diagnostische und Interventionelle Radiologie einer Radiofrequenzablation unterzogen. 92 Patienten konnten schlieslich in die Auswertung einbezogen werden. Das postoperative 5-Jahresuberleben betrug 37%. Patienten, welche sich einer adjuvanten CTx unterzogen, wiesen ein statistisch signifikant verlangertes OS auf im Vergleich zu Patienten ohne adjuvante Therapie. Ein Vorteil ergab sich dabei speziell fur eine postoperative CTx mit CAPOX (Capecitabine plus Oxaliplatin) unabhangig einer neoadjuvanten Vorbehandlung. Weitere signifikant veranderte relevante Parameter fur das postoperative Outcome waren in unserem Kollektiv daruber hinaus zudem der Zeitraum zwischen Primariusoperation und Leberresektion, die Anzahl kolorektaler Lebermetastasen sowie das Auftreten eines hepatischen Rezidivs und dessen Zeitpunkt. Letztlich fuhrte somit in unserer Studie eine adjuvante CTx fur Patienten mit metachronen CRLM zu einem signifikant verlangerten OS. Grosere sowie prospektive Studien mit einheitlichen adjuvanten Therapieregimen sind notwendig, um das Potential perioperativer Chemotherapien fur jenes spezielles Patientenkollektiv detaillierter zu eruieren und um weitere Fortschritte in der Therapie von CRLM zu erzielen.
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