Bergkrauttee und Maiwipferlsirup
2012
Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Verwendung und den Bedeutungen
von Wildpflanzen in Regionen der steirischen Kalkalpen. Die Fragestellung teilt sich
in vier Detailfragen: Welche Wildpflanzen werden aktuell als Nahrungs- und/oder
Heilpflanzen genutzt? Von wem werden sie genutzt? Woher kommt das Wissen
daruber? Warum wird gesammelt und genutzt? Die theoretische Verankerung
erfolgte in der Ethnobotanik und der Ethnomedizin bzw. Medical Anthropology.
Insbesondere die Thematik um die Generierung von ganzheitlichem Wohlbefinden
und den damit verbundenen Theorien zu Korper-Konzeptionen und
Selbstwahrnehmungen bilden eine Grundlage fur diese Arbeit. Da das Subjekt und
die subjektive Wahrnehmung im Mittelpunkt des Interesses stehen, bediente ich mich
qualitativer Forschungsmethoden, die den Anspruch haben, Lebenswelten aus der
Sicht der handelnden Menschen zu beschreiben. Es wurden acht semi-strukturierte
Leitfadeninterviews mit sechs Personen, sowie teilnehmende Beobachtung
durchgefuhrt und anschliesend mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach
MAYRING (2003) ausgearbeitet. Im Ergebnisteil wurden uber 100 verschiedene Arten
dokumentiert, die aktuell als Nahrungs- und/oder Heilpflanzen genutzt werden. Auch
wenn Erfahrungswissen in ruralen Gebieten weiterhin verbreitet ist, ist die Anzahl der
Personen, die dieses Wissen gebrauchen und aktuell Wildpflanzen nutzen eher
gering. Die Wertigkeit um die Wildpflanzennutzung hat sich gewandelt, es besteht
keine Notwendigkeit zu sammeln, traditionelle Bezuge sind zweitrangig. Die Praxis
und die ganzheitlichen Erfahrungen stehen im Vordergrund, um das Selbst zu
starken und aktiv zum eigenen Wohlbefinden beitragen zu konnen.
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