Senologische Befunde bei CT-Untersuchungen des Thorax: eine retrospektive Auswertung

2015 
Ziel  Die Rate inzidenteller Mammakarzinomen bei CT-Untersuchungen wird basierend auf Auswertungen der Befundberichte mit ≤ 2 % beziffert. Wegen der ansteigenden Frequenz von CT-Untersuchungen und der hohen Pravalenz von Mammakarzinomen sollten Haufigkeit und Art senologisch falsch negativer CT-Befunde auf der Basis retrospektiver Bildauswertungen uberpruft werden. Material und Methoden  Alle erstmalig im Jahre 2012 durchgefuhrten KM-gestutzten CT-Untersuchungen des Thorax bei volljahrigen Patientinnen wurden retrospektiv eingeschlossen. Ein Radiologe wertete alle Bilddokumentationen nach BI-RADS hinsichtlich senologischer Herdbefunde aus. Alle BI-RADS ≥ 3 Einstufungen wurden von einem 2. Auswerter uberpruft und bei divergierender Einschatzung im Konsens besprochen. Basierend auf allen klinischen, radiologischen und pathologischen Angaben wurden Referenzdiagnosen erarbeitet. Die senologischen Informationen der Befundberichte wurden retrospektiv nach BI-RADS klassifiziert und mit den retrospektiven Konsensauswertungen und den Referenzdiagnosen abgeglichen. Ergebnisse  Das Spektrum der Indikationen umfasste Staging und Verlaufskontrollen von soliden Organtumoren/Lymphomen (N  =  701, 59,9 %) sowie vaskulare (190, 16,2 %), entzundliche (48, 4,1 %) und pneumologische (22, 1,9 %) Fragestellungen. BI-RADS 1/2 Befunde lagen bei 92,5 % und BI-RADS 6 Befunde bei 1,7 % der 1170 Untersuchungen vor. Bei 68 Untersuchungen (5,8 %) wurden retrospektiv BI-RADS 3 – 5 Befunde beschrieben, die in 57 Fallen als benigne (46; 3,9 %) oder maligne (11; 0,9 %) einzustufen waren. 13 BI-RADS 4/5 Einstufungen (1,1 %) der Konsensauswertungen waren falsch positiv. Die beiden gesicherten falsch negativen CT-Befunde (0,2 %) waren therapeutisch und prognostisch nicht relevant. Schlussfolgerung  Bei der kurativen Diagnostik uberwiegend nicht senologischer Fragestellungen betrug die relative Haufigkeit von BI-RADS 3 – 5 Befunden 5,8 %. Die Raten gesicherter falsch positiver retrospektiver BI-RADS 4/5-Befunde (1,1 %) und falsch negativer CT-Befundberichte (0,2 %) weichen naturgemas von Werten aus einem senologischen Screening ab. Aussagen zur Pravalenz des okkulten Mammakarzinoms sind aufgrund des selektierten Kollektivs, der teils unvollstandigen Parenchymerfassung und des retrospektiven Ansatzes nur mit Einschrankungen moglich.
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