Standardisierte MSCT Untersuchung beim polytraumatisierten Patienten zur Detektion von Wirbelsäulenverletzungen

2004 
Ziele: Anwendbarkeit einer standardisierten MSCT Untersuchungsprotokoll im Rahmen der Erstuntersuchung polytraumatisierter Patienten zur Diagnostik und Klassifizierung von Verletzungen des miterfassten Achsenskeletts. Methode: Von 01/2000 bis 04/2003 wurden 345 Patienten mit der Eingangsdiagnose „Polytrauma“ einer standardisierten MSCT Untersuchung unterzogen. Diese wurden retrospektiv von 2 erfahrenen Radiologen, die Frakturen an der oberen HWS nach Anderson und d'Alonzo, die ubrigen Frakturen nach Magerl, beurteilt. Statistischer Nachweis typischer und haufiger Verletzungsmuster erfolgte mittels Signifikanztest (Chi-Quadrat-Test–statistische Signifikanz wenn p<0,05). Ergebnis: Bei 244 (70,7%) von 345 Patienten wurden Wirbelsaulenverletzungen diagnostiziert;davon entfielen 31 (12,7%) auf die HWS, 99 (40,6%) auf die BWS, 114 (46,7%) auf die LWS. Wirbelkorper- und Kompressionfrakturen sind an der BWS (p=0,000 bzw. 0,001) und LWS (p=0,018 bzw. 0,001) signifikant haufiger als an der HWS; Mehrfachfrakturen sind an der LWS (p=0,023) signifikant haufiger als an der BWS; Proc. spinosus- und Wirbelbogenfrakturen sind an der HWS (p=0,031 und 0,005 bzw. 0,001 und 0,000) signifikant haufiger als an der BWS und LWS; eine Myelonkompression ist bei Wirbelbogenfrakturen signifikant haufiger (p=0,002) als bei Wirbelkorperfrakturen. Schlussfolgerung: Die Erstdiagnostik polytraumatisierter Patienten mittels einem standardisierten MSCT –Protokoll ermoglicht mit zusatzlichen multiplanaren Rekonstruktionen eine exakte und schnelle Diagnose von Wirbelsaulenverletzungen. Weiters konnte in unserer retrospektiven Studie signifikant haufige Achsenskelettverletzungsmuster gezeigt werden, die im Rahmen der Polytraumadiagnostik beachtet werden sollten.
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