Gastroösophageale Refluxkrankheit und Hiatushernien

2012 
Die gastroosophageale Refluxkrankheit (GERD) ist als hochpravalente Funktionsstorung das klassische Beispiel einer Erkrankung, die im interdisziplinaren Konsens diagnostiziert und therapiert wird. Aufgrund eines multifaktoriellen pathophysiologischen Hintergrunds sind eine klare anamnestische Aufarbeitung und eine exakte diagnostische Darstellung der zugrunde liegenden Funktionsdefekte die Grundlage fur eine langfristig erfolgreiche Therapie. Je nach Verlaufsform, Schweregrad und Vorhandensein etwaiger Komplikationen wie schwere Entzundungen, Ausbildung einer intestinalen Metaplasie oder Dysplasie (sogenannter Barrett-Osophagus) oder extraintestinalen Symptomen werden in unterschiedlicher Wertigkeit medikamentose, interventionelle oder operative Therapien eingesetzt. Nach wie vor ist eine medikamentose Therapie die primare Behandlung der GERD. Durch Einfuhrung der minimalinvasiven Chirurgie hat die operative Therapie eine Renaissance erlebt, die besonders schweren Fallen und der progressiven Verlaufsform der Erkrankung vorbehalten ist. Eine besondere Problemsituation stellen Rezidiverkrankungen nach stattgehabter Intervention oder Operation dar. In gleicher Weise spielen die Diagnostik einer moglicherweise ursachlich pathophysiologisch beteiligten Hiatushernie und/oder die Abgrenzung gegenuber einer alleinigen Hernienproblematik ohne Vorliegen einer Refluxkrankheit eine Rolle. Die Indikationskriterien zu den unterschiedlichen Therapieverfahren und -alternativen grunden sich stets auf eine sorgfaltige Diagnostik mit Darstellung der zugrunde liegenden Pathophysiologie.
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