Misodel – erste Erfahrung einer neuen Geburtseinleitungsmethode

2016 
Fragestellung: Wirksamkeit und Sicherheit von PGE1 Analogon Misodel (200 Mikrogramm Misoprostol als Vaginalinsert) zur Geburtseinleitung ab der 37. Schwangerschaftswoche bei unreifer Zervix. Primarer Endpunkt war der Geburtsmodus, sekundare Endpunkte waren das Zeitintervall Einleitung-Geburt, neonatales Outcome und Nebenwirkungen.Methodik: Wir sammelten retrospektiv die Daten von 99 Patientinnen, welche in der Zeit von Februar 2014 bis Janner 2016 an der Universitatsfrauenklinik Salzburg mit Misodel eingeleitet wurden. Ergebnisse: Hauptindikation zur Geburtseinleitung waren Terminuberschreitung, insulintherapierter GDM und PROM. Das durchschnittliche Schwangerschaftsalter zum Zeitpunkt der Geburt war 39+3 SSW. Wir hatten eine Sektiorate von 27,27% (n = 27), 58,59% (n = 58) der Patientinnen haben spontan und 14,14% (n = 14) mittels Vakuum entbunden. In der Gruppe der Nullipara fand sich eine Sektiorate von 30,7% (n = 39) verglichen mit Multipara 16,6% (n = 4). Hauptindikation zur sekundaren Sektio waren Geburtsstillstand, pathologisches CTG und frustrane Einleitung. Die durchschnittliche Zeit bis zur Entbindung waren 21,5 Stunden (von 4,53 bis 98,21 Stunden, n = 99). Bei insgesamt 28 Patientinnen kam es zu Tachysystolien (28,28%). Das neonatale Outcome war sehr gut mit einem durchschnittlichen pH-Wert: pHa 7,24 n = 95, pHv 7,32 n = 99, BE -5,37 n = 99. Ein Neugeborenes musste auf die NICU verlegt werden. Dabei handelte es sich um eine prapartal nicht bekannte IUGR-Situation < 3.Perzentile (2135 g in der 36+6 SSW). Wir hatten keine schweren Azidosen mit pH< 7,0. 11,11% der Neugeborenen wiesen einen pH < 7,15 auf, diese adaptierten alle normal mit gutem APGAR Score. Schlussfolgerung: Die Sektiorate nach Einleitung mit Misodel ist mit 27,3% vergleichbar mit der Vorstudie und anderen Einleitungsmethoden. Jedoch haben auch wir bei Misodel eine hohe Rate von Tachysystolien, die mit 28,3% noch schlechter ist als in der Anwenderstudie. Misodel scheint ein potentes und sicheres Einleitungsmedikament zu sein, aufgrund der erhohten Tachysystolierate ist eine intensive Uberwachung der Patientin notwendig.
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