Herz-Kreislauf-Erkrankungen und COVID-19: Pathophysiologie, Komplikationen und Therapien

2021 
COVID-19 („coronavirus disease 2019“) ist eine Herausforderung fur unser Gesundheitssystem und gleichzeitig eine der herausragenden Katalysatoren erfolgreicher translationaler Forschung. COVID-19 ist nicht nur eine simple Viruserkrankung des Bronchialsystems, sondern eine pandemisch auftretende, hyperinflammatorische Multiorganerkrankung. Das Herz-Kreislauf-System spielt dabei eine kausale Rolle, da SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) Wirtszellen uber ACE(„angiotensin-converting enzyme“)-2, ein Enzym des Renin-Angiotensin-Systems, befallt. Daruber hinaus spielen kardiovaskulare Komorbiditaten und Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas eine wichtige Rolle fur die Schwere der Krankheitsverlaufe. Zusatzliche Risikofaktoren wie Geschlecht, Alter, Genetik und Luftverschmutzung modulieren sowohl die Schwere der SARS-CoV-2-Infektion als auch kardiovaskulare Erkrankungen. Als Folge von COVID-19 kommt es zu vermehrten Thrombosen, Herzinfarkten, Herzmuskelentzundungen und Vaskulitiden, die das kardiovaskulare System direkt schadigen und wesentlich zur Morbiditat und Mortalitat beitragen. Erkenntnisse aus zahlreichen Studien zu Krankheitsverlaufen von SARS-CoV-2-infizierten Patienten haben zu besseren Therapiemoglichkeiten gefuhrt, die nun in der zweiten Welle zum Teil standardisiert und insbesondere auch an Komplikationen des kardiovaskularen Systems angepasst wurden und werden. In diesem Review geben wir einen kurzen Uberblick uber die Pathophysiologie des SARS-CoV-2-Virus allgemein sowie auch spezifisch auf das kardiovaskulare System. Daraus folgend, fassen wir die aktuellen Therapieansatze und deren pathophysiologische Grundlagen (Stand November 2020) zusammen.
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