Arzneimitteltherapie des Asthma bronchiale
2006
Die Lebenszeitpravalenz des Asthma bronchiale betragt fur Erwachsene ca. 5%. Die Wahl der Arzneimitteltherapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung: Sie umfasst die alleinige (bedarfsweise) Anwendung von Bronchodilatatoren bis hin zur zusatzlichen standigen Anwendung inhalativer und systemischer Glukokortikosteroide. In der vorliegenden Publikation werden die Pravalenz und die medikamentose Therapie des Asthma bronchiale in einer reprasentativen Stichprobe der 18- bis 79-jahrigen Wohnbevolkerung in Deutschland analysiert. Gleichzeitig wird auf die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen wie Klinikaufenthalt, notarztliche Behandlung und ambulante arztliche Behandlung in Abhangigkeit von der Medikation eingegangen. 17,3% der Probanden, die eine arztliche Diagnose Asthma bejahten, gaben an, standig kortikoidhaltige Arzneimittel anzuwenden. 19,1% nahmen diese zeitweise, und 61,8% nahmen keine kortikoidhaltigen Arzneimittel ein. Die haufigste Inanspruchnahme medizinischer Leistungen nach einem Asthmaanfall zeigte sich bei Patienten, die angaben, standig Glukokortikoide anzuwenden. Altere Asthmatiker nahmen sehr viel haufiger standig Glukokortikoide ein, nur bei sehr jungen spielte die gelegentliche Einnahme eine uberproportionale Rolle. Bei der Erfassung der aktuellen Arzneimittelanwendung (letzte 7 Tage vor der Befragung) mit Hilfe des Arzneimittelsurveys zeigte sich fur die Antiasthmatika das folgende Bild: 47,8% der Personen mit Selbstangabe eines Asthma bronchiale in den letzten 4 Wochen gaben die Anwendung inhalativer Adrenergika, 34,8% die Anwendung inhalativer Glukokortikoide, 2,1% die Anwendung systemischer Adrenergika und 19,3% die Anwendung von Theophyllinpraparaten an. Die gemessenen Theophyllinspiegel lagen bei 34,4% unter 5 mg/l, bei 28,1% zwischen 5 und 8 mg/l, bei 35,9% zwischen 8 und 20 mg/l und bei 1,6% der Probanden knapp uber 20 mg/l. Die Ergebnisse konnten darauf hinweisen, dass insbesondere junge Asthmatiker unzureichend antiinflammatorisch behandelt werden. Diesen Hinweisen muss weiter nachgegangen, um – bei einer Bestatigung eines Defizits – Masnahmen zur noch besseren Anlehnung an die existierenden Therapierichtlinien treffen zu konnen. Insbesondere die gemessenen Theophyllinspiegel der Probanden haben bestatigt, dass ein Drugmonitoring nicht nur ein wichtiger Bestandteil von Gesundheitssurveys ist, sondern auch dazu beitragen konnte, die Sicherheit und Effizienz der Asthmatherapie zu verbessern.
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