Auswirkungen des Energiepflanzenanbaus auf die Landschaft. Am Beispiel des Maisanbaus für die Biogasproduktion in Niedersachsen

2009 
Seit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2004 hat der Anbau von Substrat fur Biogasanlagen regional unterschiedlich verteilt zugenommen. Wichtigste Ackerfrucht ist dabei der Mais, der in uber 90% der Biogasanlagen als Ko-Substrat verwendet wird. Umweltverbande beklagen bereits die „Vermaisung“ der Landschaft mit negativen Folgen fur den Naturhaushalt und das Landschaftsbild. Die Bewertung der Auswirkungen des Energiepflanzenanbaus kann auf der Ebene des landwirtschaftlichen Schlages mit Hilfe von bestehenden Methoden erfolgen, eingebettet in die okologische Risikoanalyse. Wie bei jeder landwirtschaftlichen Nutzung sind auch durch den Energiepflanzenanbau Auswirkungen auf alle Landschaftsfunktionen zu erwarten. Die groste methodische Herausforderung besteht derzeit bezuglich der Auswirkungen auf das Landschaftsbild (Erholungsfunktion) und die Arten- und Lebensraumvielfalt (Biotopfunktion), da hierfur keine Bewertungsmethoden verfugbar sind. Die Ergebnisse sind aber wichtige Entscheidungsgrundlagen fur die Standortsuche und Genehmigung neuer Biogasanlagen in einer Gemeinde bzw. einem Landkreis. Eine vergleichende Untersuchung in drei niedersachsischen Beispiellandkreisen zeigt, dass es dort seit 2004 zu einer Verschiebung der Fruchtartenanteile und zu einem verstarkten Anbau von Mais gekommen ist. Diese Entwicklung kann nicht pauschal als negativ oder positiv bewertet werden. In Regionen wie dem Landkreis Emsland ist durch den hohen prozentualen Anteil des Maises mit einer Beeintrachtigung der Biotop- und der Erholungsfunktion zu rechnen. In traditionellen Ackerbauregionen wie dem Landkreis Hildesheim kann der Anbau von Energiepflanzen (Mais) positive Wirkungen haben, wenn dadurch die bisherige enge Fruchtfolge von Winterweizen – Winterweizen – Zuckerrube erweitert wird. Entscheidend fur die Bewertung ist daher die Untersuchungsebene Landschaft und welche Ackerfruchte durch die Energiepflanzen substituiert werden. (Literatur-Standort: 1422)
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