Ist minimal-invasiv gleich minimal schmerzhaft? Schmerz-Ranking gynäkologischer Operationen und Evaluation von Risikofaktoren

2015 
Fragestellung: Die Leitlinien zur postoperativen Schmerzbehandlung stellen eine adaquate evidenzbasierte und Eingriff orientierte Zusammenfassung der aktuellen Therapieempfehlungen zur Reduktion der postoperativen Schmerzen dar. Trotzdem bleibt die reale Versorgung der Patienten oft unzureichend. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Evaluation postoperativer Schmerzen in einer Universitatsfrauenklinik mittels des QUIPS-Systems (Qualitatsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie) Methodik: Alle Patienten, die zwischen Januar 2011 und Dezember 2013 in der Universitatsfrauenklinik Jena operiert wurden, erhielten am ersten postoperativen von einem in der Behandlung nicht beteiligten Mitarbeiter des QUIPS-Projekts einen validierten Schmerzfragebogen. Zeitgleich wurden objektive Daten zur Schmerzbehandlung und demographische Daten erhoben und zusammen in einer zentralen Datenbank eingespeist. Ergebnis: Evaluiert wurden Daten von Patienten, die die einschlusskriterien des QUIPS-Projekts trafen (n = 1838). Fur die Ermittlung des Schmerzrankings wurden die Daten der Patienten, die nach den aktuellen Leitlinien zur postoperativen Schmerztherapie behandelt wurden (n = 967). Im Laufe der Zeit wurden innovative Masnahmen implementiert. welche separat ausgewertet werden. Uberraschenderweise stellte sich die laparoskopsiche Zystenausschalung als schmerzhafteste Operation (NRS fur maximalen Schmerz: 7,18) gefolgt von der Sectio cesarea sowie die Mamma-eingriffe mit axillarer Beteiligung und die laparoskopische Hysterektomie kombiniert mit Deszensussanierung. Mit dem Auftreten starker postoperative Schmerzen (NRS> 5) korrelierten die Art der Operation, der Zeitpunkt des OP-Endes, die Anwendung von Drainage und das Alter der Patienten. Schlussfolgerung: Auch minimal invasive Verfahren konnen starke postoperative Schmerzen verursachen, welche haufig unterschatzt und unzureichend behandelt werden. QUIPS scheint ein adaquates Tool zur Erfassung der postoperativen Schmerzen unter alltaglichen Bedingungen, welches behandlungsrelevante Faktoren identifizieren und dadurch die postoperative Schmerztherapie verbessern kann.
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