Alternative Werkstoffe und Lösungen in der Knieendoprothetik für Patienten mit Metallallergie

2008 
Die Anzahl von implantierten Knieendoprothesen steigt jahrlich kontinuierlich an. In der Bevolkerung ist eine zunehmende Hautsensibilisierungsrate gegen metallische Werkstoffe zu verzeichnen, sodass nach Endoprothesenimplantation langfristig mit einem Anstieg von Implantatunvertraglichkeitsreaktionen zu rechnen ist, trotz einer nicht immer nachweisbaren Korrelation mit allergischen Hautreaktionen. Bei manifester Allergie gegen metallische Implantatbestandteile sollten bei der Primarimplantation oder Revision von kunstlichen Kniegelenken als Alternative zur Standardendoprothese verschiedene Losungsmoglichkeiten in Betracht gezogen werden, z. B. der Einsatz von Implantatkomponenten ohne metallische Bestandteile (z. B. aus Keramik), Verwendung von nicht-allergenen metallischen Implantatmaterialien (z. B. Titan- oder ZrNb-Legierungen) oder potentiell allergieauslosenden metallischen Werkstoffen nach einer Maskierung der Implantatoberflache mittels geeigneter Beschichtung. In unserer Klinik kommen bei Patienten mit Metallallergie im Fall einer Primar- und auch Revisionsoperation zumeist Ti(Nb)N-beschichtete Knieimplantate aus einer Kobalt-Chrom- oder Titanlegierung zum Einsatz. Alternativ verwenden wir derzeit im Rahmen einer internationalen Multicenterstudie ein neu entwickeltes Knieendoprothesensystem mit keramischer Femurkomponente.
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