Berstdrücke an der zentralen Pulmonalarterie nach bipolarer Gefäßversiegelung – Untersuchungen an einem Ex-vivo-Modell

2014 
Hintergrund: Bei jeder Pneumonektomie aufgrund einer malignen oder benignen Lungenerkrankung muss die Pulmonalarterie zentral unterbunden und durchtrennt werden. Wird uber eine Thorakotomie operiert, so wird das Gefas in der Regel mit einem nicht resorbierbaren Faden doppelt ligiert und danach durchtrennt. Alternativ lasst sich auch ein Gefasstapler einsetzen. Wird thorakoskopisch operiert, so kann nur der Stapler verwendet werden. Auf der Suche nach kostengunstigeren Alternativen soll untersucht werden, ob ein bipolares Instrument, was auch thorakoskopisch einsetzbar und wiederverwendbar ist, eingesetzt werden kann. Ziel dieser Untersuchung ist es, an einem ex vivo nicht durchbluteten Gefasmodell die statische Druckbelastung des Gefasverschlusses zu untersuchen. Material und Methode: Bei frisch geschlachteten Schweinen wurde jeweils ein Herz-Lungen-Block entnommen. Die zentrale Lungenarterie wurde freigelegt. Zur Versiegelung der Gefase wurde das bipolare Versiegelungssystem MARSEAL®, Firma Gebruder Martin (Tuttlingen), bestehend aus einem HF-Generator MAXIUM® und einem MARSEAL-Slim-Instrument verwendet. Es wurden die folgenden 2 Gruppen gebildet: Gruppe A (n = 49): Stromart Seal Safe®, Stufe G5 (Leistungsregelung automatisch, Anwendungsdauer impedanzabhangig), und Gruppe B (n = 58): bipolare Stromart „Macrocoag“ (Leistung: 120 W, konstante Anwendungsdauer: 15 s). An einem Ende der Pulmonalarterie wurde ein Drucksensor implantiert zur digitalen Messung des Druckes an der versiegelten Gefasnaht. Nach dem Versiegeln des einen Endes des Gefases wurde uber eine Zuleitung das Gefas langsam gefullt, um den Berstdruck zu ermitteln. Der Berstdruck war erreicht, sobald die Gefasnaht undicht wurde. Die Mittelwerte beider Gruppen wurden miteinander verglichen (t-Test bei unabhangigen Stichproben, Signifikanz bei p < 0,05). Ergebnisse: Alle untersuchten Gefase (n = 107) hatten den gleichen Gefasdurchmesser 15 ± 3 mm. Der Mittelwert des Berstdrucks der Gruppe A lag bei 139,3 ± 62,17 mmHg und bei der Gruppe B: 124,8 ± 38,46 mmHg. Die Streubreite der Berstdrucke waren bei Gruppe A: 51–297,0 mmHg und in der Gruppe B 60,75–244,5 mmHg. Zwischen den Gruppen A und B ergab sich kein signifikanter Unterschied (p = 0,071). Schlussfolgerung: Mit dem bipolaren Versiegelungsinstrument MARSEAL® und der impedanzkontrollierten Stromart SealSafe® lassen sich zufriedenstellende Berstdrucke an der zentralen Pulmonalarterie erreichen. Aufgrund der grosen Schwankungsbreite der Messwerte mussen jedoch noch weitere Untersuchungen durchgefuhrt werden.
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