Brauchen wir noch klinische Studien in der Rheumatologie
2015
Trotz einer inzwischen grosen Anzahl nachweislich wirksamer Therapien zur Behandlung von Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis gibt es in Deutschland nach wie vor 15–40 % nicht adaquat behandelter Patienten allein in der Indikation rheumatoide Arthritis. Bei anderen immunvermittelten Erkrankungen fehlen zugelassene Therapien oft ganzlich, sodass weiterhin ein hoher Bedarf an der Entwicklung neuer innovativer Therapien besteht. Aufgrund der hohen Kosten fur die Entwicklung eines Wirkstoffs bis zur Zulassung, die etwa zur Halfte durch die klinische Prufung entstehen, suchen die pharmazeutischen Unternehmen v. a. hier nach Moglichkeiten der Kosteneinsparung. Die klassischen Regionen der Arzneimittelentwicklung bieten aufgrund hoher Standards bezuglich Ausbildung und Qualitatsmanagement eine hohe Datenqualitat und eine gute Infrastruktur zur Durchfuhrung klinischer Studien, sind aber deutlich teurer und bieten eine geringere Rekrutierungsrate als osteuropaische, lateinamerikanische und asiatische Lander, welche die Leistungen zu einem Bruchteil der bisher anzusetzenden Kosten bei hoherer Rekrutierungsrate erbringen. Trotzdem gibt es gute Argumente fur eine weitere Beteiligung deutscher und westeuropaischer Zentren an Medikamentenstudien in der Rheumatologie. Dieser Artikel soll sowohl diese Argumente aufzeigen als auch alternative Kalkulationsmodelle fur die Vergutung der Leistungen der rheumatologischen Studienzentren in Deutschland liefern.
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