Antibiotikaresistentes Fieber im Wochenbett

2008 
Die septische Thrombose der Venen des kleinen Beckens ist eine seltene Erkrankung (<0,1% aller Entbindungen), nach Sectio ist die Inzidenz deutlich erhoht. Disponierend ist neben einer erhohten Koagulabilitat eine Dilatation der Ovarialvenen bei gleichzeitig postpartal schlagartig sinkendem venosen Blutdruck. Eine fruhe Bildgebung ist kaum moglich, entscheidend bleibt somit zunachst die klinische Diagnose. Behandlung der Wahl sind Breitspektrumantibiotika (wirksam gegen Streptokokken, Enterobakterien und anaerobe Keime) kombiniert mit therapeutischer Antikoagulation. Risiken der septischen Thrombose sind eine Ausbreitung des Thrombus in die V. cava inferior und in die Nierenvenen, Lungenembolie und generalisierte Sepsis. Typisch sind hohe Fieberspitzen trotz antibiotischer Therapie, erstaunliche Beschwerdefreiheit zwischen den Fieberschuben und deutlich erhohte Entzundungsparameter. Bei der wichtigsten Differenzialdiagnose – primare Ovarialvenenthrombose – sind meist postpartale Unterbauchschmerzen das fuhrende Symptom, Fieber fehlt in etwa 40–60% Falle. Spatfolgen sind nicht zu erwarten, und eine erhohte Thromboseneigung bei folgenden Schwangerschaften besteht nicht.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    5
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []