Unterschiede in der Herzangst von Patienten mit Herzschrittmachern und Patienten mit einem AICD
2004
Fragestellung: Herzangst lasst sich als eine erhohte Selbstaufmerksamkeit und Furcht gegenuber der Funktion des Herzens und einem verstarkten Vermeidungsverhalten beschreiben und von allgemeiner Angstlichkeit abgrenzen. Bisher gibt es nur wenig empirische Daten zur Pravalenz herzbezogener Angste im kardiologischen Bereich. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist ein Vergleich der Auspragung von Herzangst bei Patienten nach Schrittmacherimplantation vs. Patienten nach AICD-Implantation. Dabei sollen auch mogliche Risikopatienten identifiziert werden, da eine erhohte Herzangst moglicherweise mit einer verstarkten Nutzung medizinischer Ressourcen einhergeht. Methoden: In der vorliegenden Querschnittsstudie wurden 255 Patienten nach Schrittmacherimplantation und 160 Patienten nach einer AICD-Implantation untersucht. Die Patienten wurden im Rahmen der regularen kardiologischen Betreuung mittels Fragebogen und strukturiertem Interview (SKID I) befragt. Die Auspragung der Herzangst wurde mittels der deutschen Ubersetzung des Cardiac Anxiety Questionnaire (Eifert et al.; 2000; Ubersetzung von Hoyer und Eifert, 2001) erfasst. Die korperliche und psychische Lebensqualitat (SF 12) und das Auftreten von Angst und Depressivitat (HADS–D) wurden ebenfalls erhoben. Des Weiteren wurde die Grunderkrankung, die Ejektionsfraktion und die Dauer seit der Implantation erfasst. Ergebnisse und Diskussion: Die Datenerhebung ist abgeschlossen, zum jetzigen Zeitpunkt liegen noch keine Ergebnisse vor. Es ist zu erwarten, dass Patienten mit Herzschrittmachern durchschnittlich eine geringere Auspragung an Herzangst aufweisen als Patienten mit einem AICD. Daruber hinaus wird sich moglicherweise eine Gruppe von Patienten mit Herzschrittmachern eruieren lassen, bei denen gleichzeitig mit erhohter Herzangst eine deutlichere Beeintrachtigung der Lebensqualitat auftritt. Dabei ist zu untersuchen, ob diese Patienten gleichzeitig eine erhohte allgemeine Angstlichkeit und Depressivitat angeben. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen einen Beitrag zum Verstandnis der Herzangst bei kardiologischen Patienten, speziell bei Patienten mit Herzrhythmusstorungen liefern.
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