Ergebnisse nach prophylaktischer totaler Gastrektomie bei erblichem diffusem Magenkrebs

2018 
Hintergrund Die prophylaktische totale Gastrektomie ist die Therapie der Wahl bei Patienten mit nachgewiesener pathogener Keimbahnmutation im CDH1-Gen und hierdurch hohem Risiko fur die Entwicklung eines diffusen hereditaren Magenkarzinoms (HDGC). Minimalinvasive Operationsverfahren wurden in den letzten Jahren im Bereich der onkologischen Magenchirurgie etabliert. Patienten und Methoden Insgesamt 12 Patienten wurden zwischen 2013 und Marz 2018 in unserem Zentrum fur erbliche Tumorerkrankungen aufgrund einer nachgewiesenen CDH1-Keimbahnmutation betreut und in unserer Klinik prophylaktisch gastrektomiert. Die perioperativen Ergebnisse wurden in einer Datenbank prospektiv erfasst. Ergebnisse Es erfolgte in 5 Fallen eine offene (Zeitraum: 2013 – 2015) und in 7 Fallen eine minimalinvasive (Zeitraum: 2016 – 2017) prophylaktische Gastrektomie. Das mediane Alter im Gesamtkollektiv (7 Frauen und 5 Manner) lag bei 42 (19 – 60) Jahren. Die durchschnittliche Operationszeit betrug 291 ± 72 Minuten (offen: 269 ± 70; minimalinvasiv: 307 ± 75). Die perioperative 60-Tage-Mortalitat und die Anastomoseninsuffizienzrate betrugen 0%. Bei 3 Patienten kam es zu postoperativen Komplikationen (jeweils einmal II, IIIa, IVb nach Clavien-Dindo-Klassifikation), entsprechend einer Morbiditat von 25% (3/12). Die postoperative Liegedauer lag bei 14,5 ± 6,2 Tagen (offen: 16,2 ± 7,9; minimalinvasiv: 13,3 ± 5,0). Bei 10 Patienten (10/12; 83%) wurden in der histologischen Aufarbeitung intramukosale Karzinome (pT1a) diagnostiziert, 9 davon mit multifokaler Ausbreitung. Fortgeschrittene Karzinome (≥ pT1b) und Lymphknotenmetastasen lagen in keinem Fall vor. Schlussfolgerung Patienten mit Verdacht auf ein erhohtes Risiko fur ein hereditares diffuses Magenkarzinom sollten in einem interdisziplinaren Zentrum fur erbliche Tumorerkrankungen betreut werden. Die minimalinvasive (laparoskopische) prophylaktische totale Gastrektomie ist ein machbares und sicheres risikoreduzierendes Verfahren bei Patienten mit CDH1-Genmutation und erblichem Magenkrebs. Demzufolge sollte, bei fehlenden Kontraindikationen und vorhandener Expertise, die minimalinvasive Operation bei diesem speziellen Kollektiv das Standardverfahren sein.
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