Zwischen kulturpolitischem Kalkül und theologischem Interesse: Die Ehrenpromotion von Nichifor Crainic an der Universität Wien

2020 
Der Beitrag ist einem Kapitel aus der Geschichte der Wiener Evangelisch-Theologischen Fakultat gewidmet. Ausgehend von der Ehrenpromotion des rumanisch-orthodoxen Theologen Nichifor Crainic am 5. November 1940 durch die Wiener Universitat ruckt das Selbstverstandnis der erwahnten Fakultat als Brucke zu den orthodoxen Volkern im Sudosten Europas in den Mittelpunkt. Die von Dekan Gustav Entz initiierte Auszeichnung betraf einen Exponenten der NS-Deutschland-orientierten rumanischen Regierung, der 1940/41 auch als Propagandaminister der Regierung Antonescus angehorte. Als einen weiteren Verbindungsmann zwischen Wien und der Orthodoxie wird der an der genannten Wiener Fakultat habilitierte Theologe und Osteuropahistoriker Hans Koch benannt, der als Herausgeber der einschlagigen Zeitschrift „Kyrios“ die Vorgange in der orthodoxen Welt analysierte. Er und Dekan Entz brachten die kulturpolitische Bedeutung der Stadt Wien mit ihrer Universitat und der dazu pradestinierten Evangelisch-Theologischen Fakultat zum Ausdruck. Es gelang, einzelne Stipendiaten fur Wien zu gewinnen, nicht aber eine wirkungsvolle Etablierung eines fachspezifischen Lehrangebotes.
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