Stationäre körperbezogene Psychotherapie bei Anorexia und Bulimia nervosa

2006 
Es werden Korperbildstorungen von Patientinnen mit Anorexia und Bulimia nervosa auf der Verhaltens-, der Wahrnehmungs- und der affektiv-kognitiven Ebene beschrieben. Diese oft mit personlichkeitsstrukturellen Defiziten verbundenen und den Krankheitsverlauf wesentlich beeinflussenden Korperbildstorungen sind durch verbale Therapieformen nur partiell erreichbar. Vor diesem Hintergrund wird eine integrative klinische Vorgehensweise dargestellt, bei welcher die Anwendung korperbezogener Therapiemodule in Erganzung kognitiv-behavioraler und tiefenpsychologischer Therapieformen eine zentrale Rolle einnimmt. Es werden eine Korperwahrnehmungstherapie im Einzel-Setting und eine kommunikative Bewegungstherapie im Gruppen-Setting prozessorientiert eingesetzt und deren Relevanz fur den stationaren Therapieprozess aus Patientinnensicht untersucht. Die Studie belegt einen hohen Stellenwert der Korperpsychotherapie, wobei sich zwischen Anorexie- (15) und Bulimiepatientinnen (27) im Prozessverlauf Unterschiede ergaben. Die Ergebnisse legen eine Indikation fur die Anwendung einer kombinierten Einzel- und Gruppenkorperpsychotherapie bei stationaren Anorexiepatientinnen nahe. Bei der stationaren Behandlung von Bulimiepatientinnen ist eine kommunikative Korpertherapie in Gruppenform ebenfalls von groser Bedeutung, bezuglich der Korpereinzeltherapie besteht eine differentielle Indikation.
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